Militante Gruppe bekennt sich zu Anschlag auf Feuerwerksfabrik

In der westtürkischen Provinz Sakarya ist eine Feuerwerksfabrik explodiert. Zu dem Anschlag hat sich die militante Gruppe „Kinder des Feuers” bekannt.

Die militante Gruppe „Kinder des Feuers” hat sich zu einem Anschlag auf eine Feuerwerksfabrik im Westen der Türkei bekannt. Bei der Explosion im Landkreis Hendek der Provinz Sakarya sind am Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 75 Personen seien verletzt, etwa 150 bis 200 Menschen sollen im Gebäude eingeschlossen sein, sagte der Gouverneur.

Die Explosion in der Fabrik soll im Umkreis von 50 Kilometern noch zu spüren gewesen sein. Auf Twitter teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit: „Wir werden schon bald an der Unglücksstelle sein, und uns mit den Anordnungen unseres Präsidenten um den Vorfall zu kümmern. 85 Krankenwagen, zwei Rettungshelikopter und elf Teams der medizinischen Katastrophenhilfe sind vor Ort.” Fernsehaufnahmen zeigten eine riesige Rauchwolke über dem Gebäude. Die staatliche Katastrophenschutzbehörde AFAD ging von einem „Industrieunfall” aus.

 

In letzter Zeit häufen sich in der Türkei Anschläge von militanten Gruppen und Stadtguerilla-Organisationen. Allgemein richten sich die Angriffe gegen Sicherheitskräfte oder den türkischen Geheimdienst MIT, aber vor allem auch gegen Autos, Gebäude, Fabriken und anderen Besitz von Personen, die in den Bekennerschreiben als „Kollaborateure des türkischen Staates“ bezeichnet werden. Vor einer Woche erklärten die „Kinder des Feuers“, in den beiden Tagen zuvor vier Autos in Konya, eine Fabrik in Bursa, ein Auto in Çanakkale und ein Auto in Izmir angezündet zu haben. „Nichts wird mehr so sein wie früher. Hört auf, euch selbst zu betrügen. Ihr werdet die Kurden nicht vernichten können. Alles hat seinen Preis und das werdet ihr täglich mehr spüren“, schrieb die Gruppe.