„Marsch gegen Isolation“ in Tirbespî
In der nordostsyrischen Kleinstadt Tirbespî haben Hunderte Menschen mit einem Marsch für die Aufhebung der Isolation des inhaftierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan protestiert.
In der nordostsyrischen Kleinstadt Tirbespî haben Hunderte Menschen mit einem Marsch für die Aufhebung der Isolation des inhaftierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan protestiert.
Hunderte Menschen haben sich am Sonntag im Zentrum der nordostsyrischen Kleinstadt Tirbespî (al-Qahtaniyya) versammelt, um gegen die verschärfte Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan zu protestieren. Der PKK-Gründer, der seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Februar 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist, wird seit mehr als vier Monaten wieder vollständig von der Außenwelt abgeschottet.
„Öcalans Freiheit ist die Freiheit der Völker“ stand auf vielen Transparenten, die Teilnehmende der Demonstration mit sich trugen. Die Menschenmenge, die immer wieder mit Parolen die Besetzung der nordsyrischen Städte Serêkaniyê (Ras al-Ain), Girê Spî (Tall Abyad) und Efrîn verurteilte, bestand nicht nur aus Kurd*innen, sondern setzte sich aus Angehörigen aller ethnischen und religiösen Gemeinschaften Syriens zusammen. Neben Araber*innen trugen auch viele Suryoye gelbe Fahnen mit dem Konterfei Öcalans.
Der Marsch zog vom Bildungszentrum bis in die Innenstadt und endete dort mit einer Abschlusskundgebung. Amed Silêman aus dem Vorstand von Kongreya Star, dem Dachverband der kurdischen Frauenbewegung in Rojava, machte in einer Ansprache deutlich, dass die Isolation Öcalans alle Völker der Region betrifft. Solange die kurdische Frage nicht gelöst sei, werde auch die Krise in Syrien anhalten. Das größte Problem des Mittleren Ostens sei die ungelöste kurdische Frage. Außerdem betonte Silêman, dass der Widerstand gegen die türkische Invasion in den selbstverwalteten Gebieten Rojavas in jedem Fall anhalten werde. „Die Aggressoren haben es auf die Freiheit unserer Völker abgesehen. Wir fordern die internationale Zivilgesellschaft, Menschenrechtsorganisationen sowie alle Menschen, die Frieden wollen, dazu auf, sich solidarisch mit der von der Besatzung und Angriffen betroffenen Zivilbevölkerung zu zeigen und sich für die Aufhebung der Isolation auf Imrali einzusetzen“, sagte Silêman.