Leben in einer Dorfkommune bei Dêrik

27 Familien im Dorf Carûdiyê bei Dêrik in Rojava organisieren ihr Leben vollständig auf kommunaler Ebene.

Einer der Grundsätze der Revolution von Rojava ist das radikaldemokratische kommunale Leben und die Selbstorganisierung der Ökonomie. Überall in Rojava, Nord- und Ostsyrien haben sich zu einem unterschiedlichen Grad autonome Räte und Selbstverwaltungsstrukturen gebildet. Das Dorf Carûdiyê bei Dêrik ist eines der Beispiele für Orte, an denen die kommunale Organisierung alle Lebensbereiche erfasst hat.

Die Dorfbewohner leben hier von der Landwirtschaft und teilen die Ernte über eine von ihnen gebildete Landwirtschaftskooperative zu gleichen Teilen.

Die Dorfbewohner*innen sorgen einmal die Woche gemeinsam für Sauberkeit im Ort. Zuletzt fand nun die Weizenernte in dem von 27 Familien bewohnten Dorf statt. Die Dorfbewohner*innen produzieren Stroh und Weizen und teilen anschließend die Ernte untereinander auf. Der Dorfbewohner Kawa Delî berichtet gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA, dass die Menschen ebenfalls gemeinsam Gemüse anbauen und dieses untereinander aufteilen. So sei niemand darauf angewiesen, zum Kauf von Gemüse in die Stadt zu fahren. Aufgrund der hohen Weizenpreise haben sie dieses Jahr damit begonnen, ihren Eigenbedarf an Weizen selbst zu decken. Die Dorfbewohner*innen arbeiten zwar mit dreißig Jahre altem Landwirtschaftsgerät, erklärt Şaha Ehmed, dies werde aber durch den kommunalen Geist im Dorf vollkommen wettgemacht.