Kostenlose Gesundheitsversorgung im Erîşa-Camp

Auch wenn sich die Organisation Kurdischer Roter Halbmond am Rande ihrer Kapazitäten sieht, stellt sie weiterhin die kostenlose Notfall- und Gesundheitsversorgung in den Flüchtlingslagern Nord- und Ostsyriens sicher.

Seit Beginn der türkischen Invasion in Nordsyrien am 9. Oktober 2019 arbeitet die Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurd (Kurdischer Roter Halbmond), die ein wesentliches Element der Gesundheitsversorgung in den selbstverwalteten Gebieten in der Region darstellt, jenseits der Belastungsgrenze. Die Mitarbeiter*innen sind im Dauereinsatz, um die Menschen zu versorgen, auch wenn die Kapazitäten nahezu erschöpft sind und die materiellen und finanziellen Reserven immer schlechter werden. Seit Beginn der Revolution wird in Rojava das Ziel verfolgt, die Gesundheitsversorgung kostenfrei zu gewährleisten.

Im Erîşa-Camp, das etwa 30 Kilometer südlich der nordsyrischen Stadt Hesekê liegt und eigentlich für Binnenflüchtlinge aus Raqqa und Deir ez-Zor errichtet wurde, sind momentan knapp 14.000 Menschen untergebracht. Die Camp-Leitung hat große Schwierigkeiten, die Menschen aus eigenen Mitteln zu versorgen. Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen bleibt aus. Im Camp gibt es ein Ambulatorium sowie Abteilungen für Innere Medizin und Gynäkologie und eine Kinderstation. Patient*innen, die nicht im Camp versorgt werden können, werden in ein Krankenhaus in Hesekê verlegt.

Auch wenn die Mittel beschränkt und die Krankenstationen extremen Anforderungen ausgesetzt sind: die Camp-Bewohner*innen sind froh, dass Heyva Sor a Kurd die medizinisch-pharmazeutische Versorgung sicherstellt.