Kobanê: Revolutionäre Jugendbewegung demonstriert für Öcalan

Die Revolutionäre Jugendbewegung ist im nordsyrischen Kanton Kobanê auf die Straße gegangen, um Freiheit für Abdullah Öcalan einzufordern. Zahlreiche Eltern beteiligten sich, um ihre Kinder zu unterstützen.

Im nordsyrischen Kanton Kobanê sind am Sonntag viele Menschen auf die Straße gegangen, um Freiheit für Abdullah Öcalan einzufordern. Nach über 23 Jahren politischer Geiselhaft und Isolation im türkischen Inselgefängnis Imrali sei die Zeit mehr als reif, den Vordenker der PKK freizulassen und damit Wege zur Lösung der kurdischen Frage zu öffnen, forderte die Revolutionäre Jugendbewegung, die zu dem Protest aufgerufen hatte. Dies würde Frieden für die gesamte Region ermöglichen, erklärte die Organisation.

Die Demonstration fand im Viertel Botan Xerbî im Rahmen der Offensive 2020 ins Leben gerufenen Offensive „Dem Dema Azadîyê: Zeit für Freiheit – Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung“ statt. Das Motto war auch auf dem Fronttransparent sowie Plakaten zu lesen, die einige der Teilnehmenden mit sich führten. Zu sehen waren auch Fahnen mit dem Konterfei Abdullah Öcalans und den Zeichen verschiedener kurdischer Organisationen.

Der Aufzug startete am Platz der freien Frau und führte bis zum Uhrenplatz. Dem Aufruf der Jugendbewegung folgten auch die Eltern von Aktivist:innen, die ihre Kinder unterstützen wollten. Die Abschlusskundgebung markierte den Höhepunkt der Demonstration. Unter den Redner:innen, die sich zu Wort meldeten, war auch Mihemed Mehmûd, Sprecher der Jugendbewegung Nord- und Ostsyriens in der Euphrat-Region. Der Aktivist verurteilte zunächst das kürzlich gegen Öcalan und seine Mitgefangenen verhängte Besuchsverbot und zeichnete einen kurzen Umriss der Auswirkungen der Isolation Öcalans auf die kurdische Gesellschaft und andere Völker in den Ländern von Nah- und Mittelost. Den Fokus legte er auf die kriegstreiberische Politik des türkischen Regimes.

Mihemed Mehmûd | Foto: ANHA

„Die Isolation Öcalans verläuft parallel zu der Isolation des kurdischen Volkes. Die fortgesetzten Angriffe des türkischen Staates auf Rojava und das südliche Kurdistan, bei denen auch Chemiewaffen eingesetzt werden, sind ein Ausdruck des Ziels, uns unserem Willen zu berauben. Wir müssen die Verbindung wieder herstellen, da nur Öcalan eine Lösung für die Krisen hat und den Weg zum Frieden weisen kann. Seine Ideen sind es, die eine positive Veränderung des politischen Klimas und eine Demokratisierung der gesamten Region ebnen könnten“, so Mehmûd im weiteren Verlauf seiner Rede. Abgeschlossen wurde die Ansprache mit der Ankündigung, die Aktivitäten für die physische Freiheit Öcalans fortzusetzen. Mit Applaus und Parolen endete die Zusammenkunft.