Für die Menschen in den Dörfern im Kanton Kobanê an der Grenze zur Türkei ist das Alltagsleben von einer ständigen Bedrohung geprägt. Die Militärbasen auf türkischer Seite der Grenze sind größer als die Dörfer in Rojava. Der türkische Staat droht mit einer Invasion und hat Truppen im Grenzgebiet zusammengezogen.
Immer wieder werden Zivilisten von Soldaten der türkischen Armee beschossen. Die Angriffe auf die Menschen in den Dörfern werden immer häufiger. Das Alltagsleben ist dadurch zum Erliegen gekommen. In den letzten zwei Wochen ist im Kanton Kobanê auf Zivilisten aus den Dörfern Xerîb, Kerbenaf, Alîşar, Seftek und Goran geschossen worden.
Am 30. Juli erlitt der 17-jährige Mahir Hesen in Seftek, einem Dorf westlich von Kobanê, einen Kopfschuss. Er befindet sich weiter in Lebensgefahr. Am 24. Juli wurde Kanîwar Şahîn Cezayir (29) aus Qeremox bei der Arbeit auf dem Feld angeschossen. Nach Angaben der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien sind im Grenzgebiet bisher 800 Menschen durch Schüsse türkischer Soldaten verletzt worden.