Kobanê feiert Jahrestag der Befreiung

Vor vier Jahren wurde die nordsyrische Stadt Kobanê von der Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staat (IS) befreit. Die Bevölkerung feierte heute den Sieg der Stadt, deren Kampf zum Symbol des Widerstandes gegen die „schwarze Pest” wurde.

Der Kampf um Kobanê ist zum Symbol des Kampfes gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) geworden. Mittlerweile sind vier Jahre vergangenen, seit die „schwarze Pest” ihre erste Niederlage einstecken musste und aus der nordsyrischen Stadt vertrieben wurde. Dort wurde am 19. Juli 2012 die demokratische Autonomie ausgerufen. Durch eine friedliche Revolution konnte die Kontrolle über die Stadt gewonnen und die Verwaltung an die Bevölkerung übertragen werden. Diese Revolutionswelle erreichte nach Kobanê auch die kurdischen Regionen Efrîn und Cizîrê. In diesen drei Regionen wurde dann das System des Demokratischen Konföderalismus ausgerufen, das auf Pluralismus und Basisdemokratie basiert. Anschließend etablierten sich regionale Kantone und demokratische Selbstverwaltungsstrukturen.

Im September 2014 geriet Kobanê aufgrund des Angriffs des Islamischen Staats ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Am 13. September 2014 wurde die Stadt vor den Augen der internationalen Gemeinschaft mit türkischer Schützenhilfe von der Terrormiliz umzingelt und auf barbarische Weise angegriffen.

134 Tage erbitterter Widerstand

Die Stadt leistete mit all ihrer Existenz ganze 134 Tage lang einen historischen Widerstand gegen die schwarze Pest und befreite Kobanê schließlich vollständig vom Terror der Islamistenmiliz. Anlässlich des Jahrestages der Befreiung Kobanês am 27. und 28. Januar hat die Stadt heute ihren Sieg über den IS gefeiert. Fast die gesamte Bevölkerung nahm an den Feierlichkeiten auf dem zentralen „Şehîd-Egîd-Platz“ teil.

Grüße an den Widerstand von Leyla Güven und Şîladizê

Unter den Anwesenden waren neben Vertreter*innen und Repräsentant*innen der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens und Angehörigen der Gefallenen auch viele Kommandierende und Kämpfer*innen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ. In Redebeiträgen wurde festgehalten, dass die Stadt dank des entschlossenen Mutes ihrer Bewohner*innen befreit werden konnte. Außerdem wurde der Widerstand der HDP-Abgeordneten Leyla Güven, die sich seit dem 7. November für die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan im Hungerstreik befindet, und der Kampf der Bevölkerung von Şîladizê gegen die türkische Besatzung in Südkurdistan begrüßt. Die Feierlichkeiten endeten mit musikalischen Beiträgen von Gruppen des Kulturzentrums Baqî Xido und ausgelassenen Tänzen.