Kleine Drohne schlägt vor Avrîn-Klinik auf
Eine Kamikazedrohne der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen ist vor dem Avrîn-Krankenhaus im Kanton Efrîn-Şehba niedergegangen. Menschen wurden nicht verletzt.
Eine Kamikazedrohne der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen ist vor dem Avrîn-Krankenhaus im Kanton Efrîn-Şehba niedergegangen. Menschen wurden nicht verletzt.
Eine kleine Drohne ist am Donnerstag vor das Avrîn-Krankenhaus in Fafîn gestürzt und hat Alarm ausgelöst. Wie aus Sicherheitskreisen in der Region im Nordosten von Syrien verlautete, handelte es sich um eine Kamikazedrohne der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten. Das mutmaßlich in der Besatzungszone gestartete Fluggerät ging am Nachmittag auf der Straße vor der Klinik-Mauer nieder und sorgte für Sachschaden. Menschen wurden nicht verletzt.
Fafîn befindet sich etwa 20 Kilometer südöstlich von Tel Rifat und 15 Kilometer nördlich von Aleppo. Seit der Erneuerung des Gesellschaftsvertrags der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) gehört die Ortschaft verwaltungstechnisch zum Kanton Efrîn-Şehba. Dorthin waren zehntausende Menschen 2018 nach dem Angriffskrieg des NATO-Partners Türkei und dessen Söldner aus dem Milizverband „Syrische Nationalarmee” (SNA) auf Efrîn geflüchtet.
Teile der Drohne, die vor dem Krankenhaus landeten | Video: ANHA
Eingeschlossen in einem teilweise wüstenähnlichen Niemandsland zwischen dem syrischen Regime und der türkischen Besatzungszone kommt es in Efrîn-Şehba immer wieder zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur. Ein besonders häufiges Ziel der Bombardierungen ist Fafîn. Besonders dramatisch: Nur zwei Autominuten nördlich des Avrîn-Krankenhauses befindet sich das Camp Berxwedan (Widerstand). In der Zeltstadt leben knapp 10.000 Vertriebene aus Efrîn. Dennoch kam es in der Vergangenheit auch im Umland des Lagers zu Bombeneinschlägen.
Foto: Innenhof der Avrîn-Klinik in Fafîn, Archivbild (c) ANHA