Über hundert Angriffe auf Efrîn-Şehba
Der Alltag in Efrîn und Şehba ist weiterhin im hohen Maße von Gewalt geprägt. Mehr als hundert Angriffe türkisch-dschihadistischer Besatzer verzeichnete die Region im Vormonat.
Der Alltag in Efrîn und Şehba ist weiterhin im hohen Maße von Gewalt geprägt. Mehr als hundert Angriffe türkisch-dschihadistischer Besatzer verzeichnete die Region im Vormonat.
Der Alltag in Efrîn und Şehba ist weiterhin im hohen Maße von Gewalt geprägt. Das Gros dieser Gewalt geht von der türkischen Armee aus, die im Bündnis mit islamistischen Milizen ist. Täglich schlagen Bomben und Granaten in Siedlungen ein und Drohnen des NATO-Staates führen gezielte Angriffe durch. Allein im Vormonat wurden Dörfer und Gemeinden in der Region mindestens 124-mal zum Ziel von Angriffen türkisch-dschihadistischer Invasionstruppen. Diese Zahl geht aus einem Bericht hervor, die von der Dokumentationsstelle der „Befreiungskräfte Efrîns“ (HRE) am Samstag vorgelegt wurde. Die Widerstandsgruppe dokumentiert nicht nur ihr eigenes Vorgehen gegen die Besatzung, sondern auch die Gewalttaten der türkischen Armee und deren Proxy-Truppen.
Insgesamt 37 Ortschaften waren dem Bericht nach von Angriffen betroffen, die mit verschiedenster Kriegstechnik verübt wurden, darunter Mörser, Haubitzen, Panzer und Drohnen. Der folgenschwerste Angriff erfolgte am 18. Mai: bei schweren Artillerieattacken auf das östlich von Tel Rifat gelegene Semûqa (auch Samoqa oder Jisr as-Samuqah) wurden vier Jungen und Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren verletzt, eines der Kinder starb einen Tag später.
Neben Siedlungsgebieten, die sich laut den HRE oftmals auch gegen Anbauflächen an Dorfrandlagen richteten und massive Sachschäden und Flächenbrände verursachten, bombardierten Besatzungstruppen in drei Fällen auch Stellungen der syrisch-arabischen Armee. Am 19. Mai sei bei einem solchen Angriff in Seda Şehba ein 36 Jahre alter Soldat von einer türkischen Drohne verletzt worden. Gestern wurde schließlich im östlich von Tel Rifat gelegenen Ort Şêx Îsa (Ash Shaykh Isa) ein 60 Jahre alter Zivilist verletzt. Das Dorf war unter Artilleriefeuer genommen worden, es entstand Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß.
Kanton Efrîn-Şehba
Die Regionen Efrîn und Şehba liegen vor Aleppo und sind nunmehr eingeschlossen in einem teilweise wüstenähnlichen Niemandsland zwischen dem syrischen Regime und der türkischen Besatzungszone. Der Kanton fasst die Regionen Efrîn und Şehba zusammen und erhielt seinen Namen im vergangenen Jahr durch eine Neuerung des Gesellschaftsvertrags von Nord- und Ostsyrien. Bei etwa 200.000 Bewohnerinnen und Bewohnern handelt es sich um Menschen aus dem alten Kanton Efrîn, die im Zuge des türkischen Angriffskrieges von 2018 aus ihrer Heimat vertrieben wurden.