Istanbul: Polizei greift mit Gummigeschossen und Tränengas an

Die türkische Polizei geht mit einem Großaufgebot gegen Demonstrationen zum 1. Mai in Istanbul vor. Es kam zu zahlreichen Festnahmen und Verletzten durch den Einsatz von Gummigeschossen und Tränengas.

1. Mai

Die türkische Polizei geht mit einem Großaufgebot gegen Demonstrationen zum 1. Mai in Istanbul vor. Trotz eines Versammlungsverbots auf dem Taksim haben Gewerkschaften, Berufsverbände und politische Parteien zu Protesten auf dem zentralen Platz in der Istanbuler Innenstadt aufgerufen. Seit dem frühen Morgen versuchen Demonstrant:innen, durch die abgeriegelten Zugangsstraßen zu kommen. Viele Menschen haben sich in Saraçhane versammelt, um gemeinsam über die Hauptverkehrsstraße zum Taksim zu laufen. Die Demonstrant:innen werden von der Polizei mit Gummigeschossen und Tränengas angegriffen, es kam zu zahlreichen Festnahmen.


Unter den Demonstrant:innen sind viele Frauen. Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung TJA tragen Schilder mit der Aufschrift „Ohne freie Frauen kein Sozialismus“. Der Frauenrat der DEM-Partei demonstriert mit einem Spruchband „Frauenaufstand vom 8. März zum 1. Mai“. Eine feministische Gruppe ruft zum „Kampf gegen den patriarchalen Kapitalismus“ auf. Die Studentinnengruppe Campus-Hexen fordert zum gemeinsamen Widerstand gegen die Ausbeutung der Körper und der Arbeit von Frauen auf. Kurdische Jugendliche rufen „Bijî Serok Apo“ und „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“.

Der Ko-Vorsitzende der DEM-Partei, Tuncer Bakirhan, kam zusammen mit den DEM-Abgeordneten Pervin Buldan und Kezban Konukçu, dem EHP-Vorsitzenden Hakan Öztürk, der Generalsekretärin der Plattform „Wir werden Frauenmorde stoppen“, Fidan Ataselim, und Vertreter:innen weiterer Organisationen nach Saraçhane und rief zum gemeinsamen Kampf auf.