Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat ein Flüchtlingslager im Nordosten von Syrien angegriffen. Wie das Pressezentrum der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mitteilte, sind Freitagabend im Zuge der Verteidigung des Lagers Îwa in der Ortschaft Al-Bahra nahe der umkämpften Stadt Hajin heftige Gefechte zwischen QSD-Einheiten und Mitgliedern der Dschihadistenmiliz ausgebrochen. Dabei seien etwa 20 Islamisten getötet worden. Die QSD berichten außerdem von Verlusten in den eigenen Reihen und einer Gruppe von Schutzsuchenden, die vom IS verschleppt wurde.

Bei dem Camp Îwa handelt es sich um ein temporäres Lager für Vertriebene aus der Region im syrisch-irakischen Grenzgebiet, das vom Zivilrat Deir ez-Zor (Dêra Zor) in Koordination mit den Demokratischen Kräften Syriens betreut wird. Die Schutzsuchenden werden von Mitarbeiter*innen des Kurdischen Roten Halbmonds Heyva Sor medizinisch versorgt, Nahrung und Kleidung stellt der Zivilrat.

Seit einigen Tagen wütet in Deir ez-Zor ein heftiger Sandsturm, der die Sichtweite stark einschränkt. Die QSD hatten bereits mitgeteilt, dass der IS die Wetterbedingungen zum eigenen Vorteil nutzt und vermehrt Angriffe auf QSD-Stellungen durchführt. An dem gestrigen Angriff auf das Flüchtlingslager haben sich offenbar auch Schläferzellen der Terrormiliz beteiligt, die sich im Camp aufhalten. In einer Stellungnahme der QSD heißt es: „Die Terrormiliz hat ihre Schläferzellen aktiviert, die sich als Vertriebene getarnt im Camp befanden. Um die Schutzsuchenden zu verteidigen, haben unsere Kämpfer*innen einen aufopferungsvollen Widerstand geleistet. Mehrere unserer Mitglieder sind dabei gefallen. Die Gefechte, die zum Tod von etwa 20 Terroristen führten, hielten über mehrere Stunden an. Währenddessen haben verbliebene Mitglieder der Terrormiliz eine Gruppe von Zivilisten verschleppt. Unsere Einheiten evakuieren seit gestern die Schutzsuchenden in ein sicheres Gebiet.“