IS bekennt sich zu Anschlag auf Pilgerstätte nahe Damaskus

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat den tödlichen Anschlag vom Donnerstag auf eine schiitische Pilgerstätte in einem Vorort von Damaskus für sich reklamiert. Bei der Explosion kamen sechs Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zu dem tödlichen Anschlag vom Donnerstag auf eine schiitische Pilgerstätte nahe Damaskus bekannt. Das teilten die Dschihadisten auf ihrem Telegram-Kanal mit. Bei dem Attentat im Vorort Al-Sayyida Zainab kamen nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SANA sechs Menschen ums Leben, mindestens 23 weitere Personen wurden verletzt. Syriens Gesundheitsminister Hassan Al-Ghabbash sprach von 46 Verletzten. Der IS wiederum erklärte, bei dem Anschlag mindestens zehn Menschen getötet und 40 verletzt zu haben.

Die Explosion ereignete sich am Vorabend des Aschura-Fests, der wichtigsten Feierlichkeit im schiitischen Islam. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren viele Besucherinnen und Besucher in dem Ort am südlichen Stadtrand von Damaskus, der nach Sayyida Zainab benannt ist. Die Enkelin des Propheten Mohammed, die gleichzeitig eine Tochter des von Aleviten und Schiiten besonders verehrten Imams Ali war, ist in einem Mausoleum in Al-Sayyida Zainab begraben. Deshalb ist die Gegend ein wichtiger Pilgerort für schiitische Muslime.

Der IS stand nach eigenen Angaben bereits hinter früheren Angriffen auf die religiöse Stätte. Bei einem Anschlag 2017 wurden mindestens 40 Menschen getötet. Bei einer Explosion am vergangenen Dienstag wurden in Al-Sayyida Zainab zwei Menschen verletzt.