Internationale Ignoranz gegenüber Schutzsuchenden in Nordsyrien

Obwohl sich im Tiwêhîna-Camp Büros internationaler Hilfsorganisationen befinden, häufen sich die Klagen, dass sich diese nicht mit der Lage der Schutzsuchenden befassen. Die Selbstverwaltung von Tabqa muss allein den Bedarf der Schutzsuchenden decken.

Im Camp Tiwêhîna bei Tabqa leben etwa 2500 Menschen aus allen Teilen Syriens. Die Bewohner*innen kämpfen vor den Augen der internationalen Organisationen mit den schweren Bedingungen. Bis heute kommen die notwendigen Hilfen nicht bei den Schutzsuchenden an.

Das Komitee für Gesellschaftliche Arbeiten der Selbstverwaltung führt mit ihren beschränkten Möglichkeiten seine Arbeit fort, um die Bedingungen der Bewohner*innen zu verbessern. Die Bewohner*innen des Camps sind vor allem mit russischer Hilfe aus Hama und Homs vor dem IS geflohen. Sie sind aus den vom syrischen Regime kontrollierten Regionen in die von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreiten Gebiete geflohen. Insbesondere die Schutzsuchenden aus Homs und Hama erklären immer wieder, das sie sie nicht nach Hause zurückkehren wollen. Das syrische Regime habe ihre Häuser zerstört und sie fürchteten, inhaftiert zu werden.

Die Selbstverwaltung von Tabqa hilft insbesondere beim Schutz der Geflüchteten vor den Winterbedingungen. Jeder Familie wurden ein Ofen, Winterkleidung und Decken zur Verfügung gestellt. Es werden Monatspakete an die Familien verteilt und 25.000 SL ausgezahlt.

Ahmad al-Ahmad aus dem Tiwêhîna-Camp berichtet, dass die Camp-Verwaltung gemeinsam mit den Hilfsorganisationen täglich Brot verteile, aber dass manche Hilfsorganisationen die Hilfe immer wieder einstellten.

Heyva Sor a Kurd versucht die Gesundheitsprobleme der Camp-Bewohner*innen zu versorgen. Im Moment handelt es sich insbesondere um Infekte im Zusammenhang mit der Kälte. Das Problem sei jedoch, dass nicht ausreichend Medizin im Camp vorhanden ist.