Ilham Ahmed warnt vor Wiederbelebung des IS

Die MSD-Vorsitzende Ilham Ahmed warnt vor einer Wiederbelebung des IS. Ein Angriff der Türkei auf die autonomen Gebiete in Nord- und Ostsyrien werde zu erneutem Chaos und Instabilität führen, erklärte die kurdische Politikerin in Raqqa.

Auf einer Versammlung mit Stammesvertretern im Stadium von Raqqa erklärte Ilham Ahmed als Vorsitzende des Demokratischen Syrienrates (MSD) zur aktuellen Situation in Nord- und Ostsyrien: „Wir haben große Gewinne gegen den Terror erzielt und befinden uns im Neuaufbau. Der Rückzug der USA aus Syrien bedeutet nicht, dass sich die internationale Koalition gegen den IS aus Nord- und Ostsyrien zurückzieht. Der IS stellt für viele Länder eine Gefahr dar. In unseren Einrichtungen befindet sich eine große Anzahl von IS-Gefangenen.“

Weiter sagte Ilham Ahmed: „Alle fragen, wer nach den Rückzug der USA an ihre Stelle treten wird. Wir sagten, dass sich die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) weiterhin an der Kriegsfront befindet und gegen Angriffe, die die Sicherheit unseres Volkes bedrohen, vorgehen werden.“

„Wir wollen keinen Krieg“

Die Türkei verfolge ihre Angriffspläne und habe Kräfte an der Grenze zu Minbic zusammengezogen. Die USA hätten sich jedoch nicht aus Minbic zurückgezogen, so Ilham Ahmed weiter. „Die Existenz des IS in Syrien stellt für die europäischen Länder eine Bedrohung dar. Sollte die Türkei unsere Gebiete angreifen, geht der Krieg in Syrien weiter und die Fluchtbewegung ins Ausland setzt sich fort. Es ist allgemein bekannt, dass die Türkei zu den wichtigsten Unterstützern des Terrors gehört und zwischen den Völkern Syriens Zwietracht sät, um Chaos anzurichten. Wir wollen keinen Krieg in unserem Land. Wir haben mit dem Blut unserer Gefallenen für Sicherheit und Stabilität gesorgt. Wir haben Zerstörung, Flucht und Tod erlebt. Wir akzeptieren keine Intervention, die zur Zerstörung unserer Städte führt.“

Zum Schluss erklärte Ilham Ahmed: „Unsere Kräfte haben sich gegen die Islamisten gestellt und den Terror besiegt, der die ganze Welt in Angst versetzt hat. Wir haben andere Länder vor dem IS geschützt und für ihre Sicherheit gesorgt. Jetzt wollen wir mit der gesamten Bevölkerung über die Zukunft Syriens diskutieren. Alle Staaten, mit denen wir in Kontakt stehen, sind gegen eine Präsenz der Türkei in Syrien.“

Flugverbotszone von Frankreich gefordert

Auf die Frage aus dem Publikum zu ihrem kürzlich erfolgten Frankreich-Besuch antwortete Ilham Ahmed: „Wir haben die Schließung des Luftraums über der Region gefordert. Ein Ergebnis steht noch aus. Aus den französischen Erklärungen geht hervor, dass sie es ablehnen, ihre Verbündeten in der Region zu verlassen und dass sie gegen die Rückzugsentscheidung der USA sind. Wir gehen davon aus, dass sich die Länder aus der internationalen Koalition gegen diese Entscheidung wenden, weil damit eine Wiederbelebung des IS droht.“