Ein Ärzteteam der Internationalen Nothilfe e.V. (IEH) ist in die von mehreren Erdbeben zerstörten Gebiete in Syrien aufgebrochen. Das Team wird in Abstimmung mit den lokalen Partnern die Überlebenden zunächst medizinisch versorgen, teilt Dr. Akram Naasan, Vorsitzender der IEH, mit:
„Die schweren Erdbeben Anfang Februar trafen auch eine Region, in der es über eine Millionen. Binnenkriegsflüchtlinge gibt. Besonders der Nordosten Syriens ist besonders betroffen, da in diesem Gebiet bereits seit November 2022 kritische Infrastruktur der Strom- und Wasserversorgung, Krankenhäuser, Schulen oder Getreidesilos durch türkische Luftangriffe zerstört wurden.
Kurz nach der Katastrophe lief die internationale Hilfe zügig an. Allerdings ist davon auszugehen, dass die syrische und türkische Regierung Hilfeleistungen in dem überwiegend von Kurden bewohnten Nordosten Syriens blockieren, mindestens verzögern. Das kostet im schlimmsten Fall Menschenleben.
Dennoch wird die IEH alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu helfen. Die deutsche NGO arbeitet bereits seit Jahren in der Region für den Aufbau medizinischer Strukturen, in Kooperation mit dem Kurdischen Roten Halbmond. Der Entsendung des Ärzteteams vorangegangen waren bereits Hilfsgüterlieferungen.“
Prominente Unterstützung erhält die IEH von der Schauspielerin Halima Ilter. Sie sagt: „Für Überlebende und Hinterbliebene muss Hilfe bereit stehen. Ich werde erst Ruhe haben, wenn ich weiß, dass jeder Hilfe erhält. Egal, ob Türke, Kurde, Asyrer, Alevit oder Araber. Und da sollten politische Interessen bei so einer Katastrophe bitte bei Seite genommen werden. Grenzen müssen für Hilfen offen stehen. Menschlichkeit ist mehr denn je genau zu dieser Sekunde dringend gefragt und gebraucht. Deswegen unterstütze ich die IEH und bitte auch Sie um Ihre Hilfe."
IEH: International und ehrenamtlich agierende NGO
Die IEH ist eine international und ehrenamtlich agierende Nichtregierungsorganisation (NGO), die bereits 126 Hilfsprojekte in 26 Ländern abgeschlossen hat. Neben der medizinischen Versorgung bspw. von Landminenopfern steht die Ausbildung lokaler Kräfte sowie der Wiederaufbau im Vordergrund. Die IEH ist ein Zusammenschluss von Fachkräften aus dem Bereich der Medizin, der Physiotherapie, der Orthopädietechnik und anderer Berufszweige. Die Vorgängerorganisation, die Voluntary Relief Doctors (VRD), begann ihre Arbeit 1990 mit einem medizinischen Soforthilfeprogramm für die kurdischen Gebiete im Nordirak.
Foto: Team des Kurdischen Roten Halbmonds in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien