Identität von gefallenem QSD-Kämpfer veröffentlicht

Bei dem am Dienstag von einer türkischen Kampfdrohne in Kobanê getöteten QSD-Kämpfer handelt es sich um Sabrî Ehmed Ebdullah (Mazlum Doğan). Die QSD würdigen seinen Kampf gegen den IS in Kobanê und seinen Widerstand gegen die türkische Besatzung.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben den Namen ihres am Dienstag bei einem türkischen Drohnenangriff in Kobanê getöteten Kämpfers veröffentlicht. „Einer unserer Helden ist bei einem Drohnenangriff des türkischen Besatzerstaates in der Umgebung von Kobanê gefallen. Unser Kamerad Mazlum Doğan (Sabrî Ehmed Ebdullah) befand sich auf dem Rückweg zu seinem Aufgabengebiet, als sein Fahrzeug bombardiert wurde“, teilt die Pressestelle der QSD mit.

Abschied von Mazlum Doğan (Sabrî Ehmed Ebdullah) in Kobanê

Den Angaben zufolge ist Sabrî Ehmed Ebdullah 1986 in Kobanê-Qeremox geboren und hat sich 2012 dem bewaffneten Widerstand angeschlossen. Beim IS-Angriff auf Kobanê im Jahr 2014 nahm er an der Verteidigung der Stadt teil, danach kämpfte er an verschiedenen Orten im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien gegen die Islamisten und war an mehreren Operationen beteiligt. „Auch gegen die Besatzungsangriffe des türkischen Staates kämpfte er mit großem Einsatz. Unser Weggefährte hat sich der Karawane der Gefallenen angeschlossen und ein Erbe hinterlassen, das von den Werten und der Verbundenheit mit diesem Land zeugt“, erklären die QSD und sprechen den Angehörigen von Sabrî Ehmed Ebdullah und allen Familien von Gefallenen ihr Mitgefühl aus. Der Kampf der Gefallenen werde fortgesetzt, so der multiethnische Kampfverband aus Nordostsyrien.

Mindestens zwölf Drohnenangriffe seit Jahresbeginn

Der NATO-Staat Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ein. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung. Seit Jahresbeginn hat die Türkei mindestens zwölf Drohnenangriffe in Nordsyrien durchgeführt. Im vergangenen Jahr verübte die Türkei mindestens 130 Drohnenangriffe. Dabei kamen 87 Menschen ums Leben, 151 weitere wurden verletzt.

Am Montagabend sind in der Nähe von Til Temir drei Kinder bei Artillerieangriffen der türkischen Armee getötet worden, zwei weitere wurden teils schwer verletzt. Nach dem tödlichen Drohnenangriff auf Sabrî Ehmed Ebdullah am Dienstagvormittag explodierte nachmittags ein Sprengsatz unter einem Auto in Minbic. Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurde niemand bei dem Anschlag verletzt.