HTS-Söldner rücken näher an Homs heran

Dschihadisten von Hayat Tahrir al-Sham befinden sich nur noch fünf Kilometer von Homs entfernt. Sollte die drittgrößte Stadt Syriens fallen, wäre auch die Verbindung von Damaskus zu den syrischen Mittelmeerhäfen abgeschnitten.

Drittgrößte Stadt Syriens

Nach Aleppo und Hama steht Hayat Tahrir al-Sham (HTS) nun vor den Toren von Homs. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) meldete am Freitag, dass HTS-Söldner bis auf fünf Kilometer aus nördlicher Richtung an die Stadt herangerückt seien. Die Orte Talbiseh und Rastan stünden demnach nun unter Kontrolle von HTS. In Talbiseh habe es Beschuss der syrischen Regierungstruppen gegeben.

Homs ist die drittgrößte Stadt Syriens und von strategischer Bedeutung. Sollte sie in die Hände von Terroristen fallen, wäre auch die Verbindung der Hauptstadt Damaskus zu den syrischen Mittelmeerhäfen abgeschnitten. „Wer die Schlacht mit Homs gewinnt, wird Syrien regieren“, sagte SOHR-Direktor Rami Abdurrahman der Deutschen Presse-Agentur.

Dschihadistenoffensiven durch Syrien

Nach mehrtägigen Gefechten mit Regierungstruppen hatte HTS nach der Millionenstadt Aleppo zuletzt auch Hama eingenommen, das zwischen Aleppo im Norden und Homs weiter im Süden liegt. Die Türkei hatte die bis dato in der nordwestsyrischen Provinz Idlib isolierte Terrororganisation Mitte vergangene Woche ermächtigt, einen Besatzungsfeldzug durch Syrien zu starten. Parallel zur HTS-Offensive versetzte der türkische Staat eine weiteres Islamistenbündnis, die sogenannte „Syrische Nationalarmee“ (SNA) in Bewegung, um die nördlich von Aleppo gelegene Şehba-Region und deren größte Stadt Tel Rifat (Tall Rifat) zu besetzen. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor den Hilfstruppen des NATO-Partners, der nun auch die Region Minbic (Manbidsch) besetzen will.