HPG-Dersim: Zivilbevölkerung soll militärische Gebiete meiden

Die Guerillakommandantur der HPG in Dersim warnt die Bevölkerung vor intensiven Aktivitäten staatlicher Kontrakräfte in der Provinz und ruft zur Meidung militärischer Gebiete auf, damit Zivilisten bei Aktionen nicht zu Schaden kommen.

Vor dem Hintergrund intensivierter Konteraktivitäten in der nordkurdischen Provinz Dersim ruft die dortige Kommandantur der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) die Bevölkerung auf, militärische Sperrgebiete zu meiden. „Kollaborateure“ werden zudem aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem „faschistischen türkischen Besatzerstaat“ zu beenden. Unter dem Etikett der Jagd von Bergziegen, die der alevitischen Bevölkerung Dersims als heilig gelten, werden nicht nur die Tiere getötet und die Natur der Region zerstört, so die HPG. „Gleichzeitig sollen Rückzugsorte der Guerilla enttarnt werden. Angesichts dieser Konteraktivitäten werden wir nicht schweigen und angemessen reagieren“, kündigt die Dersim-Kommandantur der Guerilla an.

„Unser Volk und unsere Bewegung leisten einen großen und würdevollen Widerstand gegen das kolonialistische Regime der türkischen Republik. Die faschistische AKP/MHP-Allianz führt einen totalen und genozidalen Krieg, der die Vernichtung des kurdischen Volkes und seiner Natur beabsichtigt. Das seit Jahren anhaltende Massaker an der Natur von Dersim hat ebenfalls an Dynamik gewonnen. Der Feind versucht seinen neuen Besatzungsplan durch den Bau von weiteren Staudämmen, Kalekol - eine zur Festung ausgebauten Jandarmastation - und Militärstraßen umzusetzen. Einerseits soll damit diese Region, die jahrhundertelang den Menschen Dersims Schutz vor den Unterdrückern bot, wehrlos gemacht werden. Andererseits sollen die Spuren der großen Massaker, die im Verlauf der Geschichte durch die Besatzer begangen wurden, beseitigt werden. Auf diesem Stück Boden, das die Knochen tausender Söhne und Töchter von Dersim beherbergt, wollen die Invasoren ihre Schandtaten mit neuen Besatzungsplänen verewigen.“

Weiter heißt es in der Erklärung: „In dieser Zeit des historischen Widerstands sollte die Bevölkerung Dersims die Politik des Feindes durchschauen und achtsam sein. Logistische Zuarbeit beim Bau von Kasernen, Straßen und Wasserkraftwerken, Unterstützung bei der Verpflegung von Kontras bedeutet, Teil derer zu sein, die einen kurdischen Genozid beabsichtigen. Es ist unsere Pflicht, die Invasoren als Verantwortliche des Völkermords zur Rechenschaft zu ziehen. Alle militärischen Bereiche des faschistischen Regimes befinden sich in unserem Visier. Um Schaden für unser Volk und Zivilisten zu vermeiden, sollten die Menschen Zusammenkünfte mit dem Feind vermeiden und sich von militärischen Gebieten fernhalten. Für eventuell auftretende Schäden sind wir nicht verantwortlich.“