Hochrangige IS-Anführer bei US-Luftangriff getötet
In Nordsyrien sind zwei weitere Führungsmitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ von US-Streitkräften getötet worden.
In Nordsyrien sind zwei weitere Führungsmitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ von US-Streitkräften getötet worden.
Die USA haben den Tod von zwei weiteren hochrangigen Mitgliedern der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) verkündet. Abu Hashim al-Umawi alias Abu Ala, einer der fünf ranghöchsten IS-Führer und stellvertretender Anführer der Terrororganisation in Syrien, sowie der für Gefangenenangelegenheiten verantwortliche „IS-Beamte“ Abu Muad al-Qahtani seien am Donnerstagabend bei einem US-Luftangriff im Norden des Landes getötet worden, verlautete aus amerikanischen Militärkreisen.
Der Luftschlag ereignete sich um 18.32 Uhr Ortszeit in Nordsyrien, mutmaßlich in der illegalen Besatzungszone. Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass es keine zivilen Opfer gab, sagte ein Sprecher des Zentralkommandos der US-Armee (CENTCOM). „Dieser Angriff wird die Fähigkeit des IS beeinträchtigen, die Region zu destabilisieren und unsere Streitkräfte und Partner anzugreifen“, kommentierte der CENTCOM-Kommandeur Michael Kurilla den Tod der beiden Dschihadisten.
Zuvor hatte das US-Militär die Identität des „hochrangigen“ IS-Mitglieds bekannt gegeben, der früher am Tag bei einem Lande-Einsatz in der Nähe von Qamişlo getötet worden war: Rakkan Wahid al-Shammri. Er habe den Transport von Waffennachschub und Milizionären über die syrisch-türkische Grenze organisiert, teilte CENTCOM mit. Einer seiner Leute sei bei dem Angriff verletzt worden, hieß es weiter. Darüber hinaus habe es zwei Festnahmen gegeben.
In einem Luftlandeeinsatz waren US-Soldaten in der Nacht zum Donnerstag mit mehreren Hubschraubern in der 17 Kilometer südlich von Qamişlo gelegenen Ortschaft Muluk Sarai gelandet, um die Operation gegen Al-Shammri zu vollziehen. Ein Bewohner sagte der Nachrichtenagentur AFP, US-Soldaten hätten ein Haus gestürmt, einen Menschen getötet und mehrere weitere gefangen genommen. „Sie haben die Dorfbewohner über Lautsprecher aufgefordert, in den Häusern zu bleiben“, berichtete der Mann.
Muluk Sarai befindet sich in einem vom syrischen Regime kontrollierten Gebiet. Es war das erste Mal seit Beginn der Krise in dem Land im Jahr 2011, dass das US-Militär einen derartigen Einsatz in der Regimezone ausführte. Es habe sich um eine einseitige US-Operation ohne Kenntnis der internationalen Anti-IS-Koalition gehandelt, hieß es aus amerikanischen Militärkreisen. Russland sei ebenfalls nicht über den Einsatz in Kenntnis gesetzt worden.
Die USA sind Teil der internationalen Anti-IS-Koalition und führten zuletzt häufig Operationen gegen den sogenannten IS durch. Im Juli war bereits einer der ranghöchsten syrischen IS-Anführer bei einem US-Drohnenschlag in der türkischen Besatzungszone Efrîn getötet worden. Anfang des Jahres kam der oberste IS-Anführer Abu Ibrahim al-Hashimi al-Quraishi bei einem US-Einsatz in einem Gebiet zwischen Idlib und Efrîn ums Leben. Nach US-Angaben sprengte er sich selbst in die Luft, um seiner Gefangennahme zu entgehen.