Hilferuf aus Zirgan

Ein Teil der nordsyrischen Gemeinde Zirgan ist von der Türkei besetzt worden. Zu den ständigen Angriffen der Besatzungstruppen kommt die durch die US-Sanktionen in Syrien verschärfte Wirtschaftskrise. Die Menschen können ihren Alltagsbedarf nicht decken.

In Nord- und Ostsyrien machen sich die gegen das syrische Regime erlassenen US-Sanktionen immer stärker bemerkbar. In einigen Gebieten erschweren neben den Auswirkungen des Wirtschaftsembargos die ständigen Angriffe der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxys das Leben der Menschen.

Betroffen sind vor allem die Regionen um die besetzten Städte Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad). Die Gemeinde Zirgan liegt 23 Kilometer östlich von Serêkaniyê und ist ständigen Angriffen ausgesetzt. Von den 76 Dörfern der Gemeinde sind 27 vom türkischen Staat besetzt worden. Die etwa 30.000 in der Kreisstadt und den umliegenden Dörfern lebenden Menschen können ihren Alltagsbedarf nicht decken. Besonders problematisch ist die Versorgung mit Medikamenten. Aufgrund der fortgesetzten militärischen Angriffe kommen keine Lieferungen von Hilfsorganisationen an.

Die Ko-Vorsitzenden des Gemeinderats, Salih Mustefa und Hebûn Xalid, haben sich bisher vergeblich bei verschiedenen Einrichtungen um Hilfe bemüht. Alle Organisationen, an die sie sich gewandt haben, hätten ihre Ablehnung mit der bedrohlichen Lage in der Region begründet. Nur das Soziale Dienstleistungsbüro der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien unterstützt die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, sagen die Anwohner. Von ehemals vier in der Gemeinde existierenden Apotheken hat nur noch eine geöffnet und ein spärliches Angebot.

Die wirtschaftlichen Probleme in Zirgan sind darüber hinaus durch das gezielte Abbrennen von bestellten Feldern durch die Besatzungstruppen verschlimmert worden.