Hêvî Mistefa lädt UN nach Efrîn ein: „Überzeugen Sie sich selbst"

Als Vorsitzende des Kantons Efrîn hat Hêvî Mistefa als Reaktion auf Äußerungen des UN-Sprechers Stephane Dujarric auf etwa 50 Zivilisten hingewiesen, die seit der UN-Resolution zu einem Waffenstillstand in Syrien bei türkischen Angriffen getötet wurden.

Seit der Verabschiedung einer Resolution des UN-Sicherheitsrates zu einem Waffenstillstand in ganz Syrien haben sich die Angriffe des türkischen Militärs mit Unterstützung dschihadistischer Gruppen wie al-Qaida, IS und al-Nusra intensiviert. UN-Sprecher Stephane Dujarric verliert kein Wort dazu, dass der türkische Staat die UN-Resolution missachtet, und beschuldigt stattdessen die Selbstverwaltung von Efrîn und die Verteidigungskräfte.

Hêvî Mistefa, Kantons-Vorsitzende von Efrîn, verwies als Reaktion auf die Anschuldigungen des UN-Sprechers darauf, dass seit Verabschiedung der UN-Resolution über fünfzig Zivilist*innen bei der türkischen Militärinvasion ums Leben gekommen seien: „Der türkische Staat und die mit ihm verbündeten Milizen greifen seit 46 Tagen mit schmutzigen Kriegsmethoden die Zivilbevölkerung Efrîns an. Die Bevölkerung verlässt ihr Land nicht und ist entschlossen, sich der Besatzung durch den türkischen Staat entgegen zu stellen.“

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen habe 36 Tage nach Beginn der türkischen Militärinvasion einen Waffenstillstand für ganz Syrien verabschiedet, erklärte Hêvî Mistefa weiter: „Für uns war diese Resolution hinsichtlich der Verhinderung weiterer Massaker an der Zivilbevölkerung ein Hoffnungsschimmer. Leider ist die türkische Barbarei danach noch schlimmer geworden. Seit jenem Tag sind 50 Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet worden, darunter viele Frauen und Kinder.“

Der Waffenstillstandsbeschluss der UN bestehe nur auf dem Papier, fuhr die Kantons-Vorsitzende fort: „Wir laden Sie herzlich ein, nach Efrîn zu kommen und mit den Menschen zu sprechen. Der Waffenstillstand besteht nur auf dem Papier und es existiert kein Gremium, das die Einhaltung der UN-Resolution überwacht. Stattdessen behauptet der UN-Sprecher gestern, die Selbstverwaltung und die YPG würden die Bevölkerung an der Flucht hindern. Wir laden diejenigen, die irgendwo herumsitzen und so etwas behaupten, dazu ein, eine Abordnung nach Efrîn zu entsenden und hier mit den Menschen zu sprechen. Die Bevölkerung Efrîns zieht es aus freiem Willen vor, ihr Land nicht zu verlassen und es gegen die Besatzung des türkischen Staates zu verteidigen. Bitte, kommen Sie her, überzeugen Sie sich selbst!“

Was hat der UN-Sprecher gesagt?

UN-Sprecher Stephane Dujarric hatte gestern geäußert, dass es etwa 5000 Menschen gelungen sei, Efrîn zu verlassen. Es gebe jedoch Anzeichen, dass die lokale Verwaltung die Menschen daran hindere, das Gebiet zu verlassen.