Nach der Rückeroberung des von der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) angegriffenen Gefängnisses im nordostsyrischen Hesekê hat der nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, den Einsatz der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gewürdigt. „Dank der Tapferkeit und Entschlossenheit der QSD, von denen viele das ultimative Opfer brachten, scheiterte der IS bei seinen Bemühungen, einen groß angelegten Gefängnisausbruch durchzuführen, um seine Reihen neu zu formieren“, sagte Sullivan am Sonntag in Washington.
Die „Barbarei der IS-Aktionen“ bei der versuchten Erstürmung des Haftzentrums machten erneut deutlich, dass der Terrorgruppe alle reorganisierungsfördernden Möglichkeiten genommen werden müssten, so Sullivan. Die Staatengemeinschaft müsse zusammenarbeiten und sich um die tausenden IS-Gefangenen in unzureichenden Haftanstalten kümmern. „Der IS bleibt eine globale Bedrohung, die eine globale Lösung erfordert“, erklärte Sullivan. Die Vereinigten Staaten seien jedenfalls weiterhin entschlossen, mit den Partnern im Irak und Nordostsyrien sowie der Anti-IS-Koalition zusammenzuarbeiten, um die IS-Bedrohung zu bekämpfen, hieß es weiter.
Jake Sullivan
Der Überfall auf das Sina-Gefängnis in Hesekê vor anderthalb Wochen war einer der schwersten Angriffe des IS in Syrien seit Jahren. Wie vielen die Flucht gelang, ist unklar. Mit Stand vom Mittwoch hatten sich weit mehr als tausend IS-Mitglieder den QSD ergeben. Einige hundert Personen im dreistelligen unteren Bereich wurden seit dem Ausbruchsversuch getötet, bei den meisten handelt es sich um Dschihadisten. Unter den Toten befinden sich auch vier Zivilpersonen, die vom IS ermordet wurden, und mindestens 35 QSD-Mitglieder.
Gesellschaftliche Verteidigungskräfte patrouillieren in Hesekê
Am Sonntag verkündete das multiethnische Bündnis das Ende der Sicherheitsoperation innerhalb der Haftanstalt. Der Erklärung zufolge sind die Schlafsäle im Norden des Komplexes, in denen sich bis zuletzt noch Dschihadisten verschanzt hatten, erst gestern vollständig eingenommen worden. Bereits am Mittwoch war erklärt worden, dass das Gefängnis unter der Kontrolle der QSD steht. Bis Samstag kam es aber immer wieder zu Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Dschihadisten. Die Operationen in der Umgebung des Haftzentrums dauern unterdessen an. Beteiligt sich neben den QSD und Sicherheitskräften der Autonomieverwaltung (Asayîş) auch die Gesellschaftlichen Verteidigungskräfte (HPC) und deren autonome Frauenverbände HPC-Jin. Die QSD-Generalkommandantur hat derweil angekündigt, in Kürze eine ausführliche Bilanz zu dem Angriff sowie den Sicherheitsoperationen vorzulegen.