Großbritannien holt IS-Waisen aus Rojava

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat vier Waisenkinder, deren Eltern britische Staatsangehörige und Mitglieder des IS waren, in die Obhut einer Delegation aus England übergeben.

Eine Abordnung unter Vorsitz des britischen Syrien-Sondergesandten Martin Longden ist in Rojava mit Vertreter*innen der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien zusammengetroffen. Die Delegation aus England wurde am Grenzübergang Sêmalka von den Ko-Vorsitzenden der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten, Abdulkarim Omar und Daniya Ramazan, sowie der Vorsitzenden des Frauenkomitees, Zeynep Saroxan, empfangen.

In dem einstündigen Gespräch wurde über den Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) und die Bekämpfung der Corona-Pandemie in Nord- und Ostsyrien geredet. Im Anschluss an die Sitzung erklärte Abdulkarim Omar gegenüber ANHA, die Autonomieverwaltung begrüße den Besuch aus England: „Großbritannien spielt eine wichtige Rolle in der internationalen Koalition gegen den IS. Damit einhergehend spielt Großbritannien auch eine wichtige Rolle für eine Lösung der Syrien-Krise nach internationalen Standards.“

Die Autonomieverwaltung stimme mit der britischen Delegation darin überein, dass die Syrien-Krise mit demokratischen und friedlichen Methoden und unter Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen gelöst werden müsse. Auf der Sitzung sei es auch um die humanitäre Situation in den Autonomiegebieten und insbesondere um die Auswirkungen der Corona-Pandemie gegangen, so Abdulkarim Omar.

Nach dem Gespräch wurden vier Waisenkinder, deren Eltern britische Staatsangehörige und Mitglieder des IS waren, in die Obhut der Delegation aus England übergeben.