Gesundheitsrat Efrîn: 150 Zivilisten getötet, 298 verletzt

Wie der Gesundheitsrat Efrîn mitteilt, sind innerhalb von zwei Wochen 150 Zivilist*innen durch türkische Angriffe ums Leben gekommen. Fast 300 Menschen wurden verletzt.

Die Opferzahlen der türkischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung Efrîns steigen täglich. Der Gesundheitsrat des Kantons Efrîns hat die aktuelle Lage in den Krankenhäusern der Stadt und der Kreisstädte Şerawa, Cinderês, Raco, Şiye und Bilbilê recherchiert und eine Bilanz der vergangenen zwei Wochen veröffentlicht.

Wie Ancela Reşo als Ko-Vorsitzende des Gesundheitsrates mitteilt, ist seit Beginn des Krieges die Zivilbevölkerung angegriffen worden: „Die AKP-Regierung zielt auf Zivilisten ab, auf Kinder und Frauen.“

Innerhalb von 14 Tagen seien 298 Zivilist*innen verletzt und 150 getötet worden. „Diese Zahlen steigen stündlich. Sie ergeben sich aus den uns vorliegenden Informationen. Wir vermuten, dass die wirklichen Zahlen noch höher sind.“

Viele der Todesopfer seien Araber, die seit Beginn des Krieges in Syrien ins vermeintlich sichere Efrîn geflüchtet seien, so Ancela Reşo weiter. „Am vierten Tag der Angriffe wurde in dem Dorf Cilbirê in Şerawa eine Hühnerfarm getroffen, die von einer Familie aus Idlib betrieben wurde. Am 28. Januar wurde im Dorf Gobele das Haus einer 25-köpfigen Familie aus Aleppo angegriffen. Die Türkei verübt Massaker an der Zivilbevölkerung.“

Zur Arbeit des Gesundheitsrates erklärte Ancela Reşo: „Wir betreiben in allen Bezirken Gesundheitszentren. Die Verletzten werden zunächst dorthin gebracht und bei Bedarf ins zentrale Krankenhaus verlegt.“

Die QSD seien bemüht, die Zivilbevölkerung zu schützen, könnten gegen Luftangriffe und Raketenwerfer jedoch nichts ausrichten. Da die türkischen Bodentruppen angesichts des Widerstandes der QSD nicht vorrücken könnten, werde die Zivilbevölkerung bombardiert, so Ancela Reşo. Viele der Verletzten hätten Gliedmaßen verloren.

Ancela Reşo rief internationale Einrichtungen dazu auf, die Situation vor Ort zu untersuchen. „Wir brauchen dringend medizinische Unterstützung. Es werden sogar Krankenwagen angegriffen, die Verletzte transportieren.“