Gesundheitsakademie in Rojava eröffnet medizinische Fakultät

An der Rojava-Universität in Qamişlo wurde eine medizinische Fakultät eingerichtet, um den Bedarf an Gesundheitspersonal in der Region zu decken.

Im Mai 2017 ist in Rojava eine Gesundheitsakademie gegründet worden. Die Einrichtung wurde vom nord- und ostsyrischen Gesundheitskomitee aufgebaut, um Personal für die Krankenhäuser im Autonomiegebiet auszubilden. Zunächst wurde in Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Hesekê gearbeitet. Im September 2018 wurde ein weiteres Zentrum der Akademie in Hîmo bei Qamişlo eröffnet.

Nun ist entschieden worden, die Akademie als medizinische Fakultät zur Ausbildung von Krankenpfleger*innen, Pharmazeut*innen, Ärzt*innen und Gesundheitstechniker*innen an die Rojava-Universität in Qamişlo anzubinden. Die Akademie selbst war bereits in der Forschung tätig und ihrer Umwandlung in eine Fakultät gingen lange Diskussionen voraus. Die Ko-Vorsitzende der Rojava-Universität, Rohan Mustefa, erklärt zu der Entwicklung im Gesundheitsbereich: „Die Gesundheitsakademie hat in den letzten Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Gesundheitspersonal geleistet. Wir haben uns dafür entschieden, sie zur Fakultät zu machen und so auch die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten zu ermöglichen.“

Die Anbindung wird voraussichtlich im Wintersemester 2020-2021 abgeschlossen sein, fügt Mustefa hinzu. Die Leitung sei auch bereits gewählt worden: „Die Komitees haben ihre Leitung bestimmt. Lehrkräfte kommen auch von außerhalb von Rojava und Syrien. Mit der Einrichtung der Fakultät werden wir das Medizinstudium von vier auf sechs Jahre verlängern.“

Rohan Mustefa (Foto: ANHA)

Für die Studierenden an der Akademie habe diese Entscheidung keine Auswirkungen, erklärt Mustefa. „Sie können ihre Ausbildung in der normalen Zeit abschließen. Unser Ziel ist es, den Studierenden mehr Wissen zu vermitteln. Wir planen auch die Ausbildung zu Krankenpflegern auszugliedern und für sie eine eigene Fakultät einzurichten.“