Geköpfte Leiche in Camp Hol entdeckt

In Camp Hol in Nordsyrien ist ein Mann geköpft worden. Seit Anfang des Jahres sind in dem Lager mindestens 28 Männer und Frauen vom IS ermordet worden.

Im Internierungs- und Auffanglager Hol in der Nähe von Hesekê ist eine geköpfte Leiche gefunden worden. Bei dem Toten handelt es sich nach Angaben der Sicherheitskräfte um einen 1982 geborenen Mann aus Deir ez-Zor. Laut Zeugenaussagen wurde der Mann am Mittwoch von drei maskierten und bewaffneten Personen abgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um IS-Mitglieder handelt.

Seit Anfang des Jahres sind in Camp Hol mindestens 28 Frauen und Männer ermordet worden. Hol gilt als eines der gefährlichsten Lager der Welt. In den neun Sektoren des Lagers leben im Moment 56.097 Menschen, 29.152 Iraker:innen und 18.863 Syrier:innen. Hinzukommen 8.100 Angehörige von ausländischen IS-Dschihadisten aus 54 Ländern.

Sicherheitskräfte vermuten, dass ein Zusammenhang zwischen den türkischen Invasionsdrohungen, der zunehmenden Mobilisierung von IS-Zellen und der steigenden Mordrate im Camp Hol besteht. Der IS verfügt über eine tiefe Verankerung im Camp Hol und terrorisiert die Bewohner:innen. Vermeintliche oder reale Abweichler:innen werden von Scharia-Gerichten im Untergrund verurteilt und ermordet. Insbesondere die Enthauptung stellt eine typische Exemplarstrafe des IS dar.