Gedenkmarsch für Gare-Gefallenen in Damaskus

In Damaskus hat ein Gedenkmarsch für den in Gare gefallenen Guerillakämpfer Hogir Nesan stattgefunden. Anschließend gab es einen kollektiven Kondolenzbesuch bei den Eltern, die im kurdischen Viertel Zorava leben.

In Syriens Hauptstadt Damaskus hat ein Gedenkmarsch für Hogir Nesan (Nom de Guerre: Seydo Refik) stattgefunden. Der in Efrîn/Rojava geborene Guerillakämpfer war Mitglied der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG). Vor zwei Wochen fiel er im südkurdischen Gare im Zuge der türkischen Besatzungsoperation in den Medya-Verteidigungsgebieten.

Der Gedenkmarsch für Hogir Nesan führte durch Zorava, das kurdische Viertel von Damaskus, das auf Arabisch Wadi al-Mashari heißt und in dem rund 25.000 Menschen leben. Die Anteilnahme war groß, viele Bewohnerinnen und Bewohner traten vor ihre Haustüren und an Fenster, weil die Menge nicht auf die engen Straßen und Gassen passte. Das Ziel des Marsch war ein Trauerzelt, das für Kondolenzbesuche bei den Angehörigen von Hogir Nesan aufgestellt worden war.

Nachdem sich die Menschenmenge am Zelt versammelt hatte, wurde eine Schweigeminute für die Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung abgehalten. Die Stille durchbrach Mihemed Ehmed aus dem Angehörigenrat von Gefallenen. In einer bewegenden Rede verwies er auf die „Selbstlosigkeit und Opfer” von Hogir Nesan und seiner Weggefährt*innen im Widerstand des kurdischen Volkes. „Unsere Aufgabe als Hinterbliebene ist es, ihre Ideale zu verwirklichen“, sagte der Aktivist. Mustafa Nesan, dem Vater des gefallenen Guerillakämpfers, fiel es sichtlich schwer, seine Gefühlslage zu beschreiben. Zinar Yahya vom Volksrat Zorava übernahm an dieser Stelle das Wort und verlas die Gefallenenurkunde von Hogir Nesan.

Zum Abschluss des Gedenkens wurde in dem Viertel eine Dokumentation über das Leben der Gare-Gefallenen gezeigt.