„Ganze Welt wird für humanitäre Krise verantwortlich sein“

Die Autonome Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erklärt, sie werde die Bevölkerung der Region gegen alle Angriffe verteidigen.

Die Autonome Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien veranstaltete gestern Abend eine Pressekonferenz in Ain Issa zu den akuten Invasionsdrohungen des AKP-Regimes. Die Erklärung wurde vom Ko-Vorsitzenden des Exekutivrates der Autonomieverwaltung, Ebid Hamid al-Mihbash, verlesen. Er erinnerte an die zur Verteidigung der Region erbrachten Opfer und erklärte: „Wir haben 11.000 Gefallene im Kampf für die Revolution gegeben. Der Islamische Staat wurde auf diesem Weg besiegt. Das ist äußerst bedeutsam, der Prozess ist allerdings äußerst sensibel. Die Invasionsdrohungen des türkischen Staates sind ungerechtfertigt und stellen mittlerweile ein großes Hindernis für Frieden und Sicherheit in Syrien dar.“

Um die Region vor einem weiteren Krieg zu bewahren, müssten alle Bedingungen des mit den USA vereinbarten Grenzsicherungsmechanismus erfüllt werden. In der Erklärung wird die Gefährlichkeit der Drohungen und insbesondere eines möglichen Angriffs durch die Türkei betont: „Diese Angriffe werden auf regionaler und internationaler Ebene schwerwiegende Folgen mit sich bringen und den Krieg in Syrien schnell weiter eskalieren. Darüber hinaus werden Terrorgruppen, insbesondere der IS, die Angriffe des türkischen Staates und das Chaos in der Region nutzen und sich reorganisieren. Das ist nicht nur eine Bedrohung für die Region, sondern für die ganze Welt. Die Kräfte der Region brachten große Opfer für die Menschheit und schafften es mithilfe der Internationalen Koalition, die Bedrohung durch den Terrorismus deutlich zu verringern. Die Vereinbarung zwischen Erdoğan und dem Weißen Haus dient nicht der Region. Als Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens fordern wir die Menschen in der Region und überall auf der Welt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diese ungerechtfertigten Angriffe zu verhindern. Wir rufen alle politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf, sich an der Grenze bei Girê Spî und Serêkaniyê zu versammeln und den Sicherheitskräften zur Seite zu stehen.”

Die Autonomieverwaltung betonte, dass sie sich weiterhin für die „Suche nach einem Dialog zur Erzielung von Verhandlungslösungen“ einsetzen werde: „Wir bekräftigen erneut, dass es hier um die Einheit von Syrien und der Gesellschaft geht. Wir werden unsere Bevölkerung vor allen Arten von Angriffen schützen. Alle beteiligten Parteien, also Russland, das syrische Regime, die internationale Koalition, die EU, die UN und alle Kräfte, die Erdoğan zu seinem Angriff dadurch ermutigt haben, indem sie die Teilnahme der Selbstverwaltung am Verfassungskomitee in Syrien verhinderten, sollten nun eine klare Haltung beziehen. Das erwarten wir von ihnen. Die Angriffe des türkischen Staates werden zur Zerstörung und zu einer humanitären Krise in der Region führen. Die ganze Welt wird dafür verantwortlich sein.“