Frauen protestieren gegen Besatzungstruppen in Efrîn

Während viele von den Besatzungstruppen entführte Zivilisten einfach „verschwunden“ sind, hat sich bei einigen die Gesundheitssituation drastisch verschlechtert. In Cindirês haben Frauen gestern eine Protestaktion für ihre Freilassung durchgeführt.

Das türkische Militär hat in den vergangenen Tagen alle Wege in das Jerîn-Viertel in Cindirês blockiert. Nur eine Straße mit Kontrollpunkt blieb geöffnet. Die Milizen des türkischen Staates beschlagnahmen den Besitz der Menschen, die den Kontrollpunkt passieren, und verschleppen unter verschiedenen Vorwänden Zivilisten.

Die Besatzer haben vor einer Weile damit begonnen, Wohnhäuser mit Baufahrzeugen einzureißen. Im Jerîn-Viertel wurden Dutzende Häuser nach der Plünderung zerstört. Mehrere Frauen und Männer sind entführt worden, von den meisten gibt es kein Lebenszeichen.

Lokale Quellen berichten, dass sich der Gesundheitszustand einiger Entführungsopfer drastisch verschlechtert hat. Darunter sind der an Asthma leidende Mustafa Şêx Heyder, sein gelähmter Bruders Nihad Şêx Heyder und Edbo Xelil, der unter einer Halsentzündung leidet.

Frauen fordern Freilassung der Verschleppten

Frauen aus Cindirês versammelten sich gestern vor dem sogenannten „Landratsbüro“ der Besatzungskräfte und trugen dabei Schilder mit den Aufschriften: „Wir dulden keine Angriffe“, „Schluss mit der Unterdrückung, ja zum Frieden“, „Wo ist hier Gerechtigkeit?“ und „Freiheit für die Gefangenen“. Die Protestaktion wurde von den Besatzungstruppen angegriffen, es kam zu ungefähr 30 Festnahmen.