Fortgesetzte Angriffe auf Rojava

Die Türkei setzt die völkerrechtswidrigen Angriffe auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ununterbrochen fort. Betroffen ist das gesamte Gebiet entlang der türkisch-syrischen Grenze zwischen Efrîn und Dêrik.

Die türkische Armee und ihre Söldnertruppen setzen die vor einer Woche gestartete Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ununterbrochen fort. Ziel der Angriffe sind Dörfer im gesamten Gebiet zwischen Efrîn und Dêrik.

Im Kanton Şehba und den Bezirken Şera und Şêrawa in Efrîn sind nach Angaben von ANHA innerhalb von 24 Stunden 25 Dörfer mit Mörsern, Haubitzen und Panzern angegriffen worden. Laut der Bilanz wurden 795 Artilleriegeschosse auf besiedelte Gebiete abgefeuert. Die Angriffe dauern weiter an, über der Region kreisen Aufklärungsdrohnen. In der Umgebung von Dêrik werden die Dörfer Zuhêriyê und Xirab Reşkê mit schweren Waffen angegriffen.

Aufnahmen aus Şehba

Im Kanton Kobanê haben am späten Freitagabend massive Artillerieangriffe auf sieben Dörfer und den Miştenur-Hügel stattgefunden. Im Anschluss wurden türkische Kampfflugzeuge über der Region beobachtet.

Aus dem Internierungslager Hol bei Hesekê wurde am Freitagabend ein weiterer versuchter Ausbruch von Islamist:innen gemeldet. „IS-Familien verursachten Chaos und griffen die Sicherheitskräfte an, wobei sie die türkischen Aufklärungsflüge über dem Lager al-Hol ausnutzten. Einigen Familien gelang es, aus dem Lager zu fliehen, aber sie wurden bald von den Kräften der Inneren Sicherheit gefasst“, teilte Ferhad Şami, Pressesprecher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), mit. Bereits am Mittwoch waren mehrere IS-Anhänger:innen im Zuge eines Luftangriffs auf die Sicherheitskräfte in Camp Hol geflüchtet. Bei dem Angriff wurden acht QSD-Kämpfer getötet.

Die Angriffe der Türkei zielen darauf ab, internierten IS-Mitgliedern die Flucht zu ermöglichen, die Zivilbevölkerung zu vertreiben und die Infrastruktur zu zerstören. Durch die permanente Bombardierung wird versucht, die Gebiete innerhalb der Autonomieregion voneinander abzuschneiden und die Menschen zu zermürben. Eine Bodenoperation zur Erweiterung der türkischen Besatzungszone in Syrien kann jederzeit beginnen. Die Türkei bricht im Einverständnis mit dem Westen und Russlands das Völkerrecht und stärkt den IS.