Fast 200 Tote bei IS-Anschlägen in Syrien

Der IS hat in der syrischen Stadt Suweida mindestens vier Selbstmordattentate verübt. Dabei wurden fast 200 Menschen getötet. Über 100 weitere Menschen sind verletzt.

Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Suweida im Süden von Syrien sind offenbar mehr Menschen ums Leben gekommen, wie Anfangs noch vermutet. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte Rami Abdul Rahman von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR), dass bei den Attentaten fast 200 Menschen getötet wurden. Viele weitere wurden verletzt.

Mindestens vier Selbstmordattentäter der Terrormiliz hatten sich heute in Suweida in die Luft gesprengt. Zwei weitere Attentäter wurden von syrischen Sicherheitskräften getötet, ehe sie ihren Sprengstoffgürtel gezündet haben, berichteten Staatsmedien. Die Stadt Suweida wird größtenteils von der syrischen Regierung kontrolliert, deren Armee vor Kurzem im Süden des Landes damit begonnen hat, Aufständische zu bekämpfen und deren Gebiete zu erobern. Nach den heutigen Anschlägen griff der IS die umliegenden Dörfer ebenfalls mit Bomben an.

Unter den Todesopfern seien mindestens 62 Zivilisten und 94 Kämpfer der Regierungstruppen, berichtet SOHR. Mindestens 30 Mitglieder der Terrormiliz wurden getötet, darunter die Attentäter.

Das Gouvernement Suweida liegt in der Nähe von Dara und Quneitra. Dort befinden sich 90 Prozent des Gebietes unter der Kontrolle des Regimes. Der IS versucht offensichtlich, durch großangelegte koordinierte Attacken das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen und neue Anziehungskraft zu entfalten. Nach Angaben von SOHR handelt es sich bei den Angriffen um die blutigsten IS-Überraschungsangriffe seit Monaten.