Familien von FSAlern werden in geräumten Dörfern angesiedelt

In den Dörfern, die von der Bevölkerung Efrîns aufgrund der Kämpfe verlassen werden mussten, werden Vorbereitungen getroffen, um Familien der zur sogenannten FSA zugehörigen salafistischen Gruppen anzusiedeln.

Mittlerweile hat der 50. Tag der Angriffe der Türkei und der von ihr unter dem Namen FSA gesammelten Gruppen auf den Kanton Efrîn begonnen. Die Invasion hatte mit der Behauptung begonnen, die Operation werde innerhalb von drei Tagen oder einer Woche abgeschlossen werden, aber trotz der schweren Luft- und Bodenangriffe konnten die türkischen Truppen noch nicht bis Efrîn vorrücken. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) leisten Widerstand an sieben Fronten. Nun trafen erste Informationen darüber ein, dass Vorbereitungen getroffen wurden, um Familien salafistischer Gruppen, die der FSA angehören, in den geräumten Ortschaften im Grenzgebiet von Efrîn anzusiedeln.

Çiyayê Kurmênc

Der Berg, der von der Bevölkerung in der Region als Çiyayê Kurmênc (Kurd Dagh) bezeichnet wird und als Synonym für Efrîn steht, ist nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Ankara-Abkommen zwischen der Türkei und Frankreich 1921 Syrien zugesprochen worden. Das Gebiet, das an die Provinzen Kilis, Antep und Hatay grenzt, erstreckt sich vom Amanos- bis zum Lêlûn-Gebirge.

Die bekanntesten Aşiret (Stämme) am Çiyayê Kurmênc, der seit Jahrtausenden als Heimat der Kurd*innen bekannt ist, sind die Şêxan, Rişvan, Zêtkî, Heyderî und Ketîkan. Der in Syrien offiziell als Dschebel Akrad (Berg der Kurden) bezeichnete Berg ist auch zur Heimat vieler kurdischer Flüchtlinge geworden, die vor den Massakern von Dersim und Mereş aus dem türkisch beherrschten Nordkurdistan fliehen mussten.

Das Ziel ist es, die Demographie zu verändern

Seit Beginn des Syrienkrieges will die Türkei hier eine Pufferzone errichten und die demographische Zusammensetzung der Bevölkerung verändern. Es fanden militärische, politische und diplomatische Aktivitäten statt und es wurden Zugeständnisse gemacht, um die QSD daran zu hindern, die Westseite des Euphrat zu erreichen. Die kurdischen Niederlassungen wurden zu „turkmenischen Gebieten“ umgewidmet und es wurde versucht, die Region mit Hilfe von Organisationen wie IS und al-Nusra zu isolieren. Als dies nicht erfolgreich war, begann der Angriff auf Efrîn, um ein entsprechendes Ergebnis zu erreichen.

Die Verbindung soll abgeschnitten werden

Die Türkei ist auf einer Linie zwischen Cerablus und Azaz in die Region eingedrungen und möchte nun Efrîn einnehmen, um die Verbindung zwischen den kurdischen Kräften vollkommen zu unterbrechen. Mit diesem Ziel haben die Angriffe am 20. Januar begonnen.

Die Angriffe der türkischen Armee und ihrer FSA-Milizen haben sich an den Fronten in Cindirês, Raco, Bilbilê, Şiyê, Şera und Şêrawa jeden Tag mehr verschärft und Frauen und Kinder wurden ins Visier genommen, um den Plan zur Entvölkerung der Region umzusetzen.

Die Dörfer werden aufgeteilt

Während die Angriffe auf die Region andauern, sollen die Familien der Mitglieder der sogenannten Freien Syrischen Armee in den geräumten Dörfern angesiedelt werden. In diesem Rahmen wurde bekannt, dass sie ihre Familien aus Kilis geholt haben und die Dörfer zwischen FSA-Gruppen aufgeteilt wurden. Es kommt zu Kämpfen zwischen den einzelnen Gruppen, die sich über die Aufteilung der „Beute“ nicht einigen konnten.

MA | Nazım Daştan