Ezid*innen erleben in Efrîn neues Ferman

Der Ko-Vorsitzende des Rates für Außenbeziehungen von Efrîn, Silêman Cefer, berichtet, dass die türkeitreuen Milizen insbesondere Häuser von Ezid*innen plündern und bis jetzt 16 Êzid*innen entführt hätten.

Die von der Türkei unterstützten salafistischen Gruppen, die die Region Efrîn besetzt haben, stellen eine massive Bedrohung für die Bevölkerung dar. Nachdem die ezidische Bevölkerung mit dem Genozid von Şengal das 74. Ferman erleben musste, droht nun seitens der IS- und Al-Nusra-Kämpfer, die von der Türkei als „FSA“ ins Felde geführt werden, ein neues Massaker. Der Ko-Vorsitzende des Rates für Außenbeziehungen von Efrîn, Silêman Cefer, bewertete die Geschehnisse in der Region gegenüber ANHA.

Die êzidische Bevölkerung wurde vertrieben – Heilige Orte zerstört

Cefer berichtet: „Die in Efrîn lebenden Ezid*innen mussten wegen der Invasion der Türkei ihr Heim verlassen. Die vertriebenen Ezid*innen sind in die Regionen Şehba, Nubil, Zehra und Şêrawa geflohen … Nach Informationen, die uns erreichten, haben der türkische Staat und seine Banden die Institution der Einheit der Ezid*innen geplündert und angezündet. Doch damit begnügten sie sich nicht, sie haben die Statuen von Laleş, Zerdêşt und Kal, wie auch die heiligen Plätze in den Dörfern Basûfan, Feqîre, Qereh Tebe und Birc Abdullah, dem Erdboden gleichgemacht.

16 Êzid*innen wurden entführt

Cefer hebt hervor, dass die Angriffe auf die Ezid*innen und ihre heiligen Orte in Efrîn Teil einer Strategie sind und dass die Milizen, wie der IS in Şengal, dies mit Fatwas zu rechtfertigen suchen. Cefer kritisiert das Schweigen der Öffentlichkeit zu diesen Ereignissen scharf: „Sie sehen die Entführung ezidischer Frauen und die Plünderung ihres Besitzes als halal an. Das hat der IS vorher auch so gemacht. Der türkische Staat und seine Milizen haben im Dorf Qîbare 16 Ezid*innen entführt – bis jetzt ist nichts darüber bekannt, was mit ihnen passiert ist.“