Einstellung der Idlib-Operation im UN-Sicherheitsrat gefordert

Nach Erdoğans Androhung einer Besatzung von Idlib durch die Türkei haben die USA, Großbritannien und Deutschland Syrien im UN-Sicherheitsrat zur Einstellung der Militäroperation aufgerufen.

Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Russland und der Türkei zum weiteren Vorgehen in der umkämpften Region Idlib hat der türkische Präsident Tayyip Erdoğan mit einer Besatzung des Gebiets im Nordwesten von Syrien gedroht. Im UN-Sicherheitsrat haben daraufhin die USA, Deutschland und Großbritannien die syrische Regierung aufgefordert, die Militäroperation einzustellen. Ohne auf die türkischen Besatzungsambitionen einzugehen, erklärten die drei Länder, die syrischen Regimekräfte müssten ihre Angriffe auf die türkischen „Beobachtungsposten“ in Idlib beenden.

Der UN-Syriensonderbeauftragte Geir Pedersen wies auf der Sitzung in einer Videoschaltung auf die Verschlechterung der humanitären Lage in Idlib hin. Die syrischen Truppen hätten die Straße M5, das Gebiet östlich der Straße und den Westen von Aleppo vollständig eingenommen, Russland und die Türkei müssten als „Garantieländer“ für eine Deeskalation sorgen.

Erdoğan droht mit Besatzung

Erdoğan hat auf der heutigen Fraktionssitzung der AKP erklärt: „Es sind die letzten Tage, in denen das [syrische] Regime die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen. Dies ist die letzte Warnung. Eine Offensive auf Idlib ist nur eine Frage von Momenten. Wir werden Idlib nicht dem Regime und denjenigen, die es ermutigen, überlassen. Wie bei jeder Operation sagen wir, wir können plötzlich in der Nacht kommen. Sie steht kurz bevor. Was auch immer der Preis sein mag, wir sind entschieden, Idlib sowohl für die Türkei als auch für die Menschen der Region in ein sicheres Gebiet zu verwandeln.“

Kreml: Worst-Case-Szenario

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat als Antwort auf Erdoğan eine türkische Militäroperation gegen syrische Regierungstruppen als „das schlimmstmögliche Szenario“ bezeichnet. Zuvor hatte bereits der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärt, dass das Treffen der russischen und türkischen Delegationen zum Thema Idlib ergebnislos verlaufen ist.

Trump unterstützt Erdoğan

US-Präsident Trump hat der Türkei nach einem Telefonat mit Erdoğan am Dienstagabend Unterstützung zugesichert. Er habe mit Erdoğan beraten, was zum Thema Idlib getan werden könne.

Türkischer Verteidigungsminister: Wir sind NATO!

Nach den gescheiterten Gesprächen zwischen Russland und der Türkei hat das türkische Verteidigungsministerium „We are NATO“ gepostet.