Eine Universität im Widerstand

Eine der Einrichtungen in Efrîn, die sich vollständig dem Widerstand angeschlossen hat, ist die Universität. Rektor Dr. Ehmed Yusif sagt: „Die Studierenden sind alle im Widerstand.“

Die Bevölkerung von Efrîn leistet Widerstand gegen die Besatzungsangriffe des türkischen Staates und dschihadistischer Banden. Alle Teile der Gesellschaft beteiligen sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten an der Verteidigung des Kantons. Eine der Einrichtungen, die sich mit ganzer Kraft dem Widerstand widmet, ist die Universität Efrîn.

Die Hochschule wurde 2015 als erste Universität Rojavas gegründet und hat vier Fakultäten. Wie der Rektor Dr. Ehmed Yusif gegenüber ANF erklärt, ist mit Beginn der türkischen Militärinvasion ein Teil der Studierenden an die Front gegangen. Ein anderer Teil arbeitet in den Krankenhäusern oder in der Versorgung der Bevölkerung: „Die Universität Efrîn ist die erste Universität, die in Rojava gegründet wurde. Sie ist auch die erste Hochschule in Syrien, die unabhängig der vom syrischen Regime festgelegten Richtlinien gegründet wurde. Es gibt vier Fakultäten und sechs Studiengänge: Medizin, Literatur, Kommunikation, Landwirtschaft, Maschinenbau und Wirtschaft. Insgesamt hatten wir 850 Studierende.“

Als die Angriffe begonnen haben, hätten viele seiner Studierenden zur Waffe gegriffen und seien an die Front gezogen, erzählt Yusif: „Ein weiterer Teil arbeitet in den Krankenhäusern oder beim Roten Halbmond. Andere sind in der Pressearbeit aktiv. Rechnet man die Grundschulen in Efrîn mit dazu, sind über 40.000 Schüler*innen und Studierende von der Unterbrechung ihrer Ausbildung betroffen. Unsere Studierenden verteidigen ihr Land an der Front, weil sie wissen, dass es eine freie Zukunft nur in einem freien Land geben kann.“

 

Eine Studentin der Universität Efrîn ist Zarife Mexwerve. Wir treffen sie, als der kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor A Kurd) Hilfsgüter an Menschen verteilt, die aus den Dörfern evakuiert wurden. „Ich bin Medizinstudentin“, sagt Zarife, „Als die Angriffe begannen, haben wir alle eine Aufgabe übernommen. Ich arbeite manchmal im Krankenhaus und manchmal bei Heyva Sor. Einige von uns sind an der Front, andere beteiligen sich an der Pressearbeit. Wir wollen unser Land gegen die Besatzung verteidigen. Es ist unser Land und wir sind bereit, einschließlich unseres Lebens alles zu geben, was zur Verteidigung erforderlich ist.“

In einer Stellung an der Front in Cindirês treffen wir den Studenten Aslan Elî. Er sagt: „Wir verteidigen Efrîn gegen die Angriffe des türkischen Staates. Erdoğan wollte Efrîn innerhalb von drei Stunden erobern, aber seine Truppen kommen nicht vorwärts. Wenn Erdoğan ein so großer Held ist, soll er doch kommen und mit uns kämpfen. Die Moral an der Front ist sehr gut, das wird auch so bleiben. Wir werden Efrîn niemals Erdoğan und seinen Banden überlassen.“