Drohnenterror: Rojava verabschiedet seine Toten

Ein weiteres Mal muss die Bevölkerung der nordostsyrischen Autonomieregion Abschied von geliebten Menschen nehmen, die bei einem türkischen Drohnenangriff getötet wurden. Der zwölfjährige Ehmed Ebdulxanî Salim und der Zivilist Hîsem Hesam wurden beerdigt.

Eine türkische Kampfdrohne hat am 18. Januar ein Auto auf der Straße zwischen Qamişlo und Dêrik bombardiert. Bei dem Angriff im Dorf Maşûqê erlitten der zwölfjährige Ehmed Ebdulxanî Salim und der Zivilist Hîsem Hesam tödliche Verletzungen. Beide sind jetzt beerdigt worden.

Ehmed Ebdulxanî Salim wurde am Dienstag in Til Hemis beigesetzt. An der Beerdigung nahmen Hunderte Menschen teil, darunter auch Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Institutionen und politischer Parteien. Der Vorsitzende des Volksrats von Til Hemis, Emaş El Ebdullah, hielt eine Ansprache, in der er den Angehörigen sein Beileid aussprach und erklärte: „Der türkische Staat muss begreifen, dass die Bevölkerung von Nordostsyrien die Besatzung ablehnt und niemals kapitulieren wird.“

Beerdigung von Hisên Hesam in Dêrik

Die Beerdigung von Hisên Hesam fand heute auf dem Gefallenenfriedhof Xebat Dêrik in Dêrik statt, auch aus umliegenden Orten haben Hunderte Menschen daran teilgenommen. Eli Oryan vom Rat der Gefallenenfamilien rief zur Selbstverteidigung gegen die Angriffe der Türkei auf. Hisên Şerfî von der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) sagte in einer Rede, dass die Bevölkerung der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zum Widerstand entschlossen sei.

Mindestens acht Drohnenangriffe seit Jahresbeginn

Seit Anfang des Jahres verübte der türkische Staat mindestens acht völkerrechtswidrige Drohnenangriffe auf Nord- und Ostsyrien. Zuletzt wurde am Donnerstag ein für die militärische Koordinierung mit der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) genutzter Stützpunkt in Rimêlan bombardiert. Bei dem Angriff wurde ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der für die Koordination mit der Anti-IS-Koalition zuständig war, getötet. Ein weiteres Mitglied des multiethnischen Militärverbands wurde verwundet.