Dringender Aufruf an die Öffentlichkeit: Schaut nicht weg!

Asya Abdullah, die Ko-Vorsitzende von TEV-DEM, richtet angesichts der türkischen Angriffe auf Efrîn einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit: „Schaut nicht weg!“

Als Ko-Vorsitzende von TEV-DEM, der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft, hat Asya Abdullah eine Erklärung herausgegeben, in der sie auf die seit zehn Tagen anhaltenden Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn hinweist:

„Der türkische Staat setzt alle vorhandenen Waffen gegen die Bevölkerung Efrîns, gegen seine Olivenbäume, seine Berge, Täler, Staudämme und Flüsse ein. Er zeigt seinen Hass auf die Menschen Efrîns, indem er Kampfjets, Panzer, Mörsergranaten, Hubschrauber und Raketen einsetzt. Die Angriffe richten sich gegen Menschen, Bäume, Steine und alle Lebewesen. Auf diesem Weg soll ganz Efrîn ausgelöscht werden. Menschen, die ihre Häuser, ihre Würde, ihre Olivenbäume, ihre Böden und ihren Himmel schützen wollen, werden auf grausame Weise angegriffen. Ihre Geschichte, ihre Kultur und ihre Existenz werden angegriffen.

Die türkische Regierung setzt alle vorhandenen militärischen Mittel gegen unser Volk und die Kräfte der YPG, YPJ und QSD ein, die in den vergangenen Jahren zum Symbol des Kampfes gegen den Terror geworden sind und unsere Sicherheit gewährleisten.

Der türkische Staat erklärt offen, die Kräfte vernichten zu wollen, die für die gesamte Bevölkerung Syriens und die ganze Menschheit gegen den Terror und nach wie vor in Dêra Zor gegen den IS kämpfen.

Die Angriffe des türkischen Staates sind gefährlicher als die des IS, weil er sie als Mitglied der UNO und der NATO vor den Augen der Weltöffentlichkeit durchführt. Vor aller Augen werden Gesundheitszentren und Krankenwagen angegriffen. Auch der Meydanke-Staudamm blieb nicht verschont. Es gibt Dutzende Tote und Verletzte, die meisten davon aus der Zivilbevölkerung. Viele von ihnen sind Kinder, Frauen und alte Menschen, die aus verschiedenen Gebieten Syriens ins sichere Efrîn geflüchtet sind, wo Selbstverwaltungsstrukturen aufgebaut wurden. Über eine halbe Million Menschen aus Syrien haben sich hier niedergelassen.

Hätte die internationale Gemeinschaft nicht geschwiegen, hätten diese Massaker nicht stattfinden können. Der türkische Staat hätte es nicht gewagt, auf diese Weise feindliche Angriffe durchzuführen, mit denen internationale Abkommen und menschliche Werte verletzt werden.

Wir werden unseren Kampf in Efrîn […] fortsetzen. Wir hier in Efrîn sind stolz. Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, an die Menschen aus Kurdistan und alle demokratischen Kräfte, die Stimme Efrîns in der Welt zu verbreiten und die verbrecherischen Angriffe öffentlich zu machen.

Gleichzeitig rufen wir den UN-Sicherheitsrat, die EU und die internationale Koalition gegen den Terror dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Sie müssen sofort handeln, um die Bevölkerung Efrîns zu schützen. Von unseren Kräften wird erwartet, dass sie weiter gegen den Terror in Syrien kämpfen und damit die Sicherheit der Region und der gesamten Welt gewährleisten.

Wir werden Efrîn erst verlassen, wenn unsere Seelen unsere Körper verlassen. Efrîn hat sich niemals beugen lassen und wird mit aller Kraft Widerstand leisten.“