IS-Kind an dänische Abordnung übergeben

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat ein elf Monate altes Baby an Dänemark übergeben. Die Eltern gehörten der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ an und sind ums Leben gekommen.

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat ein elf Monate altes Baby, dessen Eltern Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer Staat” (IS) waren und die dänische Staatsbürgerschaft besessen haben, an Dänemark übergeben. Die Übergabe an eine Abordnung des dänischen Außenministeriums unter Vorsitz von Kristof Vifik aus der Abteilung des Konsularischen Dienstes hat am Mittwoch im Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung in Qamişlo stattgefunden. Die Delegation ist über den Grenzübergang Sêmalka aus Südkurdistan nach Rojava eingereist. Empfangen wurde sie unter anderem von Derva Ebîr Elyna, der stellvertretenden Repräsentantin für auswärtige Angelegenheiten, und Newroz Xalid, Vertreterin des Frauenkomitees in Nordsyrien.

Nach einem nichtöffentlichen Gespräch zwischen den Vertreter*innen beider Seiten wurde das Kleinkind medizinisch untersucht. Anschließend wurde es an die dänischen Vertreter übergeben. Das Baby ist Vollwaise. Beide Elternteile sind in Ostsyrien ums Leben gekommen.

Nicht die erste Rückführung von IS-Kindern nach Dänemark

Ende Juni hatte Dänemark ein zwölfjähriges Kind zurückgenommen, dessen Eltern wegen IS-Mitgliedschaft in Nordsyrien inhaftiert sind.