„Cihan und Nazım wurden ins Visier genommen, weil sie die Wahrheit sagten“

Die YPJ-Kämpferin Zeyneb Zîlan und Reşîd Serdar vom Militärrat von Minbic erklären, dass die Journalist:innen Cihan Bilgin und Nazım Daştan von der Türkei ermordet wurden, weil sie die Wahrheit über den Krieg in Nordostsyrien aufgedeckt haben .

„Wir werden ihr Vermächtnis weitertragen“

Seit über zwei Wochen leisten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und ihre Mitgliedsverbände am Euphrat Widerstand gegen die Besatzungsangriffe der türkischen Armee und ihrer SNA-Söldner. Journalist:innen der freien kurdischen Presse versuchen die Realität vor Ort, den historischen Widerstand, die Verbrechen des türkischen Faschismus und seiner Söldner einzufangen und weltweit zu verbreiten. Zwei dieser mutigen Streiter:innen für die Wahrheit waren Cihan Bilgin und Nazım Daştan. Sie wurden am 19. Dezember gezielt von einer türkischen Drohne ins Visier genommen und ermordet.

Die beiden Journalist:innen verfolgten Schritt für Schritt den Kampf um Minbic, die Qereqozax-Brücke und den Tişrîn-Staudamm und hinterließen auch bei den Kämpfer:innen einen tiefen Eindruck. Wir haben mit ihnen gesprochen.


Die YPJ-Kämpferin Zeyneb Zîlan berichtete, sie habe Cihan Bilgin und Nazım Daştan am Tişrîn-Staudamm kennengelernt: „Sie nahmen große Anstrengungen auf sich, um die Realität der Kämpferinnen und Kämpfer zu dokumentieren und sie zu vermitteln. Hier wird ein Spezialkrieg geführt, und der Feind behauptete, dass Tişrîn und Qereqozax gefallen seien. Die Journalist:innen arbeiteten intensiv daran, diese Lügen zu entlarven und die Wahrheit an die Öffentlichkeit zu bringen. Şehîd Cihan und Nazım machten Aufnahmen von den Kämpferinnen und Kämpfern. Sie dokumentierten die Angriffe der Drohnen, die Angriffe aus der Luft und am Boden. Der Feind hat die beiden ermordet, um zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wir gedenken der gefallenen Journalist:innen der freien Presse voller Respekt und werden ihr Vermächtnis weitertragen.“

Der Kämpfer Reşîd Serdar vom Militärrat von Minbic erinnerte sich: „Cihan und Nazım waren hier, um der Welt über die Realität des Krieges zu berichten. Sie versuchten, die Öffentlichkeit über die grausamen Angriffe der Söldner des türkischen Staates und den Widerstand der Kämpferinnen und Kämpfer zu informieren. Şehîd Nazım und Cihan haben hier großartige Arbeit geleistet. Schließlich wurden sie zum Ziel eines türkischen Luftangriffs. Dieser Angriff erfolgte, damit die Öffentlichkeit nichts über den Widerstand und die Realität hier erfährt. Der türkische Staat und seine Söldner haben Angst davor, dass die Wahrheit hier ans Licht kommt.


Şehîd Nazım und Cihan spielten als Journalist:innen eine sehr wichtige Rolle. Die Bilder und Nachrichten, die sie verbreiteten, waren sehr wirkungsvoll. Deshalb wurden sie zum Angriffsziel. Es ist unmenschlich und verstößt gegen das Völkerrecht. Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen. Sie waren nicht bewaffnet und haben nur mit ihren Kameras gearbeitet. Es ist nicht das erste Mal, dass Journalistinnen und Journalisten ins Visier genommen werden. Schon früher wurden Mitarbeitende der Presse angegriffen und ermordet. Unsere Journalistinnen und Journalisten haben nur versucht, unserem Volk die Wahrheit zu übermitteln. Wir werden für ihre Arbeit eintreten, egal was passiert. Wir werden mit aller Entschlossenheit auf diese Angriffe reagieren.“