Sechster Tag der Anti-IS-Operation in Camp Hol

Der sechste Tag der Anti-IS-Operation im berüchtigten Flüchtlings- und Internierungslager Camp Hol beginnt. Die Sicherheitskräfte durchsuchen das Camp Sektor für Sektor und heben IS-Zellen aus.

Seit fünf Tagen durchsuchen Einheiten der Kräfte der inneren Sicherheit, der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) das mit 62.000 Menschen belegte Flüchtlings und Internierungslager al-Hol in Nordostsyrien. In dem Lager sind neben Schutzsuchenden Zehntausende Angehörige von IS-Dschihadisten untergebracht. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage haben sich in dem Camp verfestigte IS-Strukturen gebildet, die regelmäßig Mordtaten begehen und in Teilen des Camps eine Schreckensherrschaft ausüben.

Zum Schutz der Flüchtlinge im Lager gehen nun etwa 6.000 Sicherheitskräfte der Selbstverwaltung gegen diese klandestinen IS-Strukturen vor. Das Camp besteht aus acht Sektoren. Ein Großteil des Lagers wurde mittlerweile durchsucht. Am Donnerstag waren die Sektoren fünf und sechs an der Reihe. Die Anzahl der Festgenommenen IS-Mitglieder liegt im Moment bei 70. Auch Sprengfallen und Munition wurden entdeckt. Eine genauere Bilanz der Operation wird am Nachmittag erwartet.

Delegation der Selbstverwaltung besucht Lager

Der Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung Cizîrê, Telat Yunis, sowie Kenan Berekat, Vorsitzender des Komitees für innere Angelegenheiten, besuchten am Donnerstag mit einer Delegation das Lager und informierten sich über den Stand der Operation. Sie wurden von Ali al-Hassan, Sprecher der Kräfte der inneren Sicherheit, und dem YPG-Sprecher Nuri Mehmud empfangen. Die Delegation wies auf die Bedeutung der Zerschlagung des IS hin und drückte den Sicherheitskräften ihre Unterstützung aus.