Etwa zweihunderttausend Menschen, die vor den türkisch-dschihadistischen Invasionstruppen aus Efrîn fliehen mussten, leben seit der Evakuierung aus der Stadt am 18. März unter schweren Bedingungen in der Region Şehba. Die meisten mussten ihren gesamten Besitz auf der Flucht zurücklassen. Die autonome Selbstverwaltung von Efrîn hat mit Unterstützung aus der Demokratischen Föderation Nordsyrien und der Hilfe solidarischer Menschen aus Europa unter anderem die Camps Serdem und Berxwedan errichten können. In den Zelten im Camp kommen etwa 2.000 Familien unter. Tausende Menschen sind weiterhin gezwungen, in Hausruinen, Schulen und Moscheen zu leben. Sie führen ein Leben voller Entbehrungen - und der nahende Winter droht ihre Lage noch zu verschärfen. Die Zelte und Ruinen bieten kaum Schutz gegen Schnee und Kälte und stellen die Geflüchteten vor einen neuen Überlebenskampf, den sie trotz allem mit großer Willensstärke meistern. Mit Unterstützung der Volkskommune werden die Unterkünfte nun für den Winter vorbereitet.

Heysem Xelo hat sich nach der Flucht aus Efrîn in einem zerstörten Haus im Dorf Til Qerah niedergelassen. Planen an den Fenstern sollen ihm Schutz vor dem Regen bieten. Xelo sagt, dass er den schlechten Bedingungen zum Trotz auf den Tag warte, an dem er nach Efrîn zurückkehren könne. Den Besatzungstruppen werde er sich zu keiner Zeit beugen, fährt er fort.

Narîman Şêxmûs ist auch in einer Ruine untergekommen. Das Dach und die Türen seien marode, Regenwasser dringe ins Haus ein. Die Situation, in der sie sich befinde, beeinflusse jedoch ihren Glauben daran, irgendwann nach Efrîn zurückzukehren, in keinster Weise.

Cemîla Mecîd Ebdo erwähnt ähnliches. Undichte Stellen in der Hausruine, in der sie mit ihrer Familie Unterschlupf fand, habe sie mit Schlamm und Planen abgedichtet. Von ihrem Widerstand werde sie nicht ablassen, komme was wolle.