Bevölkerung Efrîns hält an Kommunensystem fest

Die nach Şehba exilierte Bevölkerung von Efrîn baut ihr Kommunalsystem erneut auf und ergreift Maßnahmen zu Selbstverteidigung.

Mit dem Beginn der Revolution von Rojava hatten die Menschen in Efrîn die Selbstorganisierung als Kommunen zur Grundlage ihrer Organisierung gemacht. Diese Organisierungsform spielte eine tragende Rolle bei der Überwindung der mit der seit 2014 bestehenden Blockade verbunden Schwierigkeiten und dem Widerstand gegen die Invasion der türkischen Armee und ihrer Milizen.

Hunderttausende aus Efrîn waren aufgrund der Invasion gezwungen die Region zu verlassen und haben sich nun in der Şehba-Region auf Eigeninitiative erneut in bisher 35 Kommunen organisiert. Die Kommunen organisieren sich nach Bedarf, haben ihre Leitungen gewählt und in diesem Rahmen Dienstleistungs-, Versöhnungs-, Besuchs-, Einwohner*innenzählungs-, Bildungs-, Frauen-, und Verteidigungskomitees aufgebaut.

Die Komitees arbeiten gemeinsam und haben jeweils drei Mitglieder. Das Dienstleistungskomitee spielte eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Sensibilität und Organisierung. Das Dienstleistungskomitee versucht die Strom- und Wasserversorgung der Bevölkerung sicherzustellen und sucht gemeinsam mit den Stadtverwaltungen gemeinsame Lösung für die Probleme der Bevölkerung.

Aufgrund der Kämpfe in der Region hatte die Infrastruktur in der Region schwere Schäden erlitten. Die Komitees haben unter anderem die in einigen Dörfern auftretenden Abwasserprobleme gelöst.
Die Versöhnungskomitees arbeiten an friedlicher Konflikt- und Problemlösung.

Die anderen Komitees, wie beispielsweise das Besuchskomitee, suchen die Menschen aus Efrîn in Şehba auf und sprechen mit ihnen über ihre Probleme und Bedürfnisse. Die Besuche zielen einerseits darauf ab, die Bevölkerung zu motivieren und die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren. Insbesondere soll so auch Bewusstsein über die Spezialkriegsführung des türkischen Staates geschaffen werden. Cuma Welî vom Besuchskomitee einer Kommune erklärt, dass die Selbstorganisation der Menschen aus Efrîn einen bedeutsamen Einfluss auf die Menschen hat und dass durch eine kommunale Form der Selbstorganisierung auch die Einheit Syriens hergestellt werden könne.