Besatzungstruppen entführen 30 Menschen in Efrîn

Die Meldungen über Entführungen und Lösegeldforderungen aus dem türkisch besetzten Efrîn reißen nicht ab. Am Sonntag wurden 30 Menschen aus einem Dorf im Bezirk Şiyê verschleppt.

Seit der Besatzung der nordsyrischen Stadt Efrîn durch den türkischen Staat und seine dschihadistischen Milizen sind Hunderte Menschen verschleppt worden. Täglich erreichen uns neue Berichte über Entführungen, Plünderungen und Folter.

Wie jetzt bekannt wurde, drangen Milizionäre der türkeitreuen Miliz Jabhat al-Shamiya vergangenen Sonntag in das Dorf Çeqela in Efrîn-Şiyê ein und verschleppten 30 Bewohner*innen, darunter auch Frauen und Kinder. 13 der Entführten wurden heute gegen Lösegeldzahlungen in Höhe von jeweils 3.000 US-Dollar freigelassen. 17 weitere Menschen befinden sich noch immer in den Händen der Besatzer, da ihre Angehörigen das Lösegeld nicht aufbringen können.

Besatzer drohen mit Ermordung

Mitglieder der Familie des Verschleppten Ehmed Bekir gaben gegenüber ANF an: „Die Söldner der Jabhat al-Shamiya fielen am 22. Juli über unser Dorf her und entführten aus jedem Haus zwei Personen. Unter ihnen befinden sich auch mehrere junge Mädchen. Weil sie bewaffnet waren, konnten wir auch nicht mit ihnen sprechen. Sie haben uns ständig beschimpft und beleidigt. Insgesamt wurden 30 Bewohner des Dorfes verschleppt. Etwa drei Stunden später forderten sie für jede entführte Person 3.000 Dollar Lösegeld. Die Söldner sagten, dass sie die Zivilisten ermorden werden, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden”.  

Nach Angaben eines heute freigelassenen Entführungsopfers wurden die verschleppten Bewohner*innen von Çeqela schwerer Folter ausgesetzt: „Die Milizionäre haben uns die Augen verbunden. All unsere Habseligkeiten, unter anderem auch unsere Mobiltelefone, wurden weggenommen. Wir wissen nicht, wohin wir gebracht wurden. Der Ort, an dem wir festgehalten wurden, ist etwa 1,5 Stunden von unserem Dorf entfernt. In einem unterirdischen Bunker wurden wir von fünf Personen beschimpft und gefoltert. Dem Bewohner Heyder Hec Heyder Momed wurden beide Arme gebrochen.“

Bei den 17 Entführungsopfern, die sich noch immer in den Händen der Jabhat al-Shamiya befinden, handelt es sich um:

  • 1. Ebid El-Rihmen Xelîl Mustefa
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  • 2. Mihemed Xelîl Mustefa
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  • 3. Elî Daxlî Çûçik
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  • 4. Edanan Daxlî Çûçik
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  • 5. Mihemed Hesen Erselen
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  • 6. Ehmed Hesen Erselen
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  • 7. Hesen Enwer Usmen
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  • 8. Bêrem Ebdo Kalo
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  • 9. Bedriyê Ebid El-Rihmen Hesûn
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  • 10. Bêrem Heyder Xezo
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  • 11. Xelîl Tahêr Erselen
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  • 12. Ehmed Bekir Mihemed
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  • 13. Keça Ehmed Bekir Mihemed
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  • 14. Conik
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  • 15. Idrîs Ehmed Mustefe
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  • 16. Xelîl Ehmed Mustefa
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  • 17. Heyder Hec Heyder Momed