Besatzungstruppen bombardieren Rathausgelände in Zirgan

Die Türkei setzt gemeinsam mit ihren dschihadistischen Verbündeten ihre Angriffe auf die Gemeinde Zirgan in Nordsyrien fort. Am Neujahrstag ist das Rathausgelände bombardiert worden, ein Gebäude wurde massiv beschädigt.

Die Gemeinde Zirgan in Nordsyrien steht weiterhin im Fokus der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen. Die seit Tagen andauernden Bombardierungen sind auch am Neujahrstag fortgesetzt worden, besonders betroffen sind die im Norden der Region gelegenen Dörfer Esediyê und El-Xidêr.

Inzwischen haben sich die Angriffe auch Richtung Zentrum verlagert. Mehrere Artilleriegranaten schlugen am Samstag auf dem Rathausgelände ein. Getroffen wurde ein noch im Bau befindliches Gebäude nur wenige Meter neben dem Sitz der Gemeindeverwaltung. Der untere Teil des Baus ist massiv beschädigt worden, Granaten rissen zahlreiche Löcher. Auch ein in der Nähe geparktes Fahrzeug wurde beschädigt.

Bilder eines ANHA-Reporters, der vor Ort ist

Menschen kamen durch die Bombardierungen nicht zu Schaden, das Rathaus ist wegen Neujahr geschlossen. Informationen über mögliche Verletzte oder gar Tote aus El-Xidêr und Esediyê liegen bislang nicht vor. In letzterer Ortschaft waren vor wenigen Tagen zwei erwachsene Frauen und ein Kleinkind bei Angriffen türkisch-islamistischer Besatzungstruppen ums Leben gekommen. Fünf weitere Zivilisten, darunter zwei Kinder im Alter von eineinhalb und fünf Jahren, wurden verletzt.

Strategische Position von Zirgan

Zirgan (ar. Abu Rasen) befindet sich etwa dreißig Kilometer östlich der seit Oktober 2019 vollständig besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) und liegt am Rande einer Verbindungsstraße zwischen den strategischen Verkehrswegen 712 und M4. Bis in die Stadt Til Temir, die die Türkei ebenfalls in ihre illegale Besatzungszone eingliedern will, sind es von Zirgan aus knapp 25 Kilometer.