Besatzungsangriffe auf Tel Rifat und Minbic
Die türkische Armee setzt Siedlungsgebiete in Nordsyrien unter Artilleriefeuer.
Die türkische Armee setzt Siedlungsgebiete in Nordsyrien unter Artilleriefeuer.
Die türkische Armee setzt ihre Besatzungsangriffe gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien unvermindert fort. Aktuell befinden sich die Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba und die Umgebung von Minbic im Fokus der Angriffe.
Aus Tel Rifat wurden Sachschäden in Dörfern gemeldet, die bereits seit Freitagfrüh immer wieder unter Beschuss genommen werden. Betroffen von den Attacken sind die Ortschaften Semoqa und Til Madik sowie der Şehba-Staudamm. Vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen sei großer Schaden entstanden, doch auch einige Häuser sind den Angaben nach in Mitleidenschaft geraten. Verletzt wurde bislang offenbar niemand.
Foto zeigt Reste von Munition, die in Tel Rifat einschlug | Foto: ANHA
Erst am Dienstag hatte eine türkische Killerdrohne ein Haus in Tel Rifat angegriffen. Die von dem Flugobjekt abgefeuerte Rakete verfehlte nur knapp ein Fenster und hinterließ einen Einschlag an der Hauswand.
Bombardierungen in Minbic
Aus Minbic meldet der innerhalb der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) organisierte Militärrat MMC Angriffe mit schweren Waffen auf das Dorf Al-Hoshariya. Die Ortschaft liegt nördlich der Stadt und befindet sich direkt gegenüber der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone. Immer wieder schlägt dort Artillerie der türkischen Armee ein. Nach MMC-Angaben erfolgen die Bombardierungen aus dem besetzten Dorf Qirata, wo die Türkei einen Stützpunkt betreibt. Ob Menschen durch die Attacken verletzt wurden, war zunächst nicht zu erfahren.
13 Verletzte in Minbic in letzten Monaten
Die Stadt Minbic liegt nur 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung der illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die Region liegt an der wichtigen Autobahn M4, die Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen, die sich hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Laut einer Bilanz des Militärrats von Minbic sind seit Jahresbeginn mindestens dreizehn Zivilpersonen bei Attacken der türkischen Armee verletzt worden. Unter den Betroffenen waren auch Frauen und Kinder.