Besatzer bombardieren Dorf in Şêrawa

Die türkische Armee und verbündete Dschihadistenmilizen bombardieren kurdische Siedlungsgebiete in Efrîn.

Im zerschlagenen Kanton Efrîn im Nordwesten von Syrien werden kurdische Siedlungsgebiete von der türkischen Armee und dschihadistischen Proxytruppen unter Beschuss gesetzt. Seit dem frühen Sonntagabend schlägt in der rund 25 Kilometer südöstlich von Efrîn-Stadt gelegenen Ortschaft Kilotê (Kalota) Artillerie ein. Ausgangspunkt der Angriffe ist die türkische Besatzungszone.

Ob Menschen durch die Angriffe verletzt wurden, ist noch unklar. Auch das Ausmaß der Bombardierungen ist nicht bekannt. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Hawarnews meldete von vor Ort, dass Kilotê „unter heftigem Beschuss aus schweren Waffen“ stehe.

Eine Rauchwolke steigt über Kilotê auf | Foto: Hawarnews

Das Dorf Kilotê liegt im nicht vollständig von der Türkei und ihren verbündeten Dschihadistenmilizen besetzten Kreis Şêrawa im Südosten von Efrîn und gehört damit zu den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien. Die Ortschaft grenzt im Osten an die Städte Nubl und Zahra und gilt als faktische Grenze zu den syrischen Regimegebieten. Kilotê ist abgeschnitten vom Rest von Şêrawa und stellt damit ein leichtes Angriffsziel der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen dar. Der Kreis nimmt eine strategische Position in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Syrien ein, da Şêrawa an den Kanton Şehba grenzt und Efrîn mit Tel Rifat verbindet.

Immer wieder kommt es in der Region zu Angriffen der Besatzungstruppen. Ende Oktober waren zwei Kleinkinder im Alter von drei und vier Jahren durch türkisch-dschihadistischen Beschuss in einem Dorf in Şêrawa verletzt worden.