Assyrisches Dorf nach türkischen Angriffen verlassen

Das assyrische Dorf Mela Ebbas in Nordsyrien ist aufgrund von Angriffen des türkischen Militärs von fast allen Bewohnern verlassen worden.

Das assyrische Dorf Mela Ebbas im Kanton Qamişlo liegt nur einen Kilometer entfernt von der türkisch-syrischen Grenze, die Rojava und Nordkurdistan voneinander trennt. Seit Jahren ist es barbarischen Angriffen des türkischen Staates ausgesetzt. Aus diesem Grund haben fast alle Bewohner das Dorf verlassen.

Wie die in Nordsyrien ansässige Nachrichtenagentur ANHA berichtet, wird Mela Ebbas seit Jahren von türkischen Militärs willkürlich beschossen. Den Bauern ist es aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, ihre Felder zu bestellen. Ein Teil der Anwohner hat Betonmauern um die Häuser errichtet, um sich gegen die türkischen Angriffe zu schützen. Viele haben das Dorf inzwischen verlassen und sind nach Qamişlo oder Tirbespiyê gezogen.

Nur noch fünf Familien

Der 86-jährige Îsa Qleqiyos ist einer der wenigen, die geblieben sind. Früher sei das Dorf voller Leben gewesen, sagt er. Jetzt leben nur noch fünf Familien dort.

Îsa Qleqiyos erinnert an Zeiten, bevor es die Grenze zwischen Rojava und Nordkurdistan gab: „Die Hirten sind mit ihren Herden bis nach Pirsûs (Suruç) gegangen, um sie weiden zu lassen. Dann war es irgendwann vorbei mit der Viehwirtschaft. Jetzt erlauben die türkischen Grenzsoldaten nicht einmal mehr, dass die Bauern ihre Felder bestellen. Sie werden beschossen, wenn sie auf die Felder gehen. Hier gibt es keine Luft zum Atmen mehr, daher sind die meisten weggegangen.“