Asayîş verurteilt tödlichen Drohnenangriff in Amûdê

Die Asayîş hat den tödlichen Drohnenangriff in Amûdê scharf verurteilt und kritisiert, dass die fortdauernden Kriegshandlungen in Nord- und Ostsyrien folgenlos für den türkischen Staat bleiben.

„Eindeutiges Kriegsverbrechen“

Die Asayîş hat den Drohnenangriff mit zwei Toten in Amûdê scharf verurteilt. In einer Mitteilung bezeichnete die Generalkommandantur der Behörde für innere Sicherheit in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien die tödliche Attacke als „eindeutiges Kriegsverbrechen“ des türkischen Staates, das eine Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erfordere. Die internationale Gemeinschaft müsse endlich Maßnahmen ergreifen, um die völkerrechtswidrige Militärgewalt der Türkei zu stoppen, forderte die Behörde. „Die humanitären Folgen dieser Angriffe auf unsere Regionen sind verheerend.“

Die Türkei hatte am Donnerstagabend den bislang letzten Drohnenangriff gegen Nord- und Ostsyrien verübt. Getroffen wurde ein ziviles Transportfahrzeug, das sich wenige Autominuten östlich des Stadtzentrums von Amûdê auf einer Verbindungsstraße Richtung Qamişlo bewegte. Wie die Asayîş mitteilte, wurde der Wagen entgegen der bisherigen Annahme sogar zweimal bombardiert. Eine erste Lenkrakete streifte das Auto demnach, das daraufhin stoppte. Das unmittelbar danach abgefeuerte zweite Geschoss erfasste den Wagen schließlich so heftig, dass er in die Luft geschleudert wurde und in einem Straßengraben landete.

Zufällig dort vorbeifahrende Personen hatten den Angriff gesehen und einen Notruf abgesetzt, bevor sie sich dem bombardierten Fahrzeug näherten. Die beiden Menschen im Auto konnten nur noch tot geborgen werden. Laut den Angaben der Asayîş handelt es sich bei den Opfern um eine Frau und einen jungen Mann. Details zu ihrer Identität nannte die Behörde nicht.

„Diese kontinuierlichen Angriffe, die die Sicherheit und das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger gefährden, sind ein klarer Beweis für die brutale Politik des türkischen Besatzungsstaates und eine eklatante Verletzung aller Regeln der internationalen Konventionen“, betonte die Asayîş und rief alle verantwortlichen Organisationen zum Handeln gegen den türkischen Drohnenterror auf – der für die Menschen in Nord- und Ostsyrien längst zum Alltag gehört. Seit Beginn des Drohnenkrieges gegen die Region im Sommer 2020 hat die Türkei hunderte Angriffe verübt, mehr als 120 allein in diesem Jahr.

Unterschiedslose Angriffe

Laut den Daten des in der Region ansässigen Rojava Information Center (RIC) und der Demokratischen Selbstverwaltung (DAANES) wurden seit Anfang des laufenden Jahres mehr als 30 Menschen durch türkische Drohnenangriffe in Nord- und Ostsyrien getötet, über 60 weitere sind verletzt worden. Die Türkei unterscheidet nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen; Angriffsziele sind die Zivilbevölkerung, die Selbstverwaltung und ihre Sicherheitskräfte sowie die Militärverbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). In der vergangenen Woche waren zwei Kämpfer der QSD bei einem türkischen Drohnenangriff im Umland von Minbic (Manbidsch) getötet worden. Die Killermaschinen der Regierung Ankaras bewegen sich in dem von den USA und Russland kontrollierten Luftraum über Syrien unbehelligt.