In Nord- und Ostsyrien bahnt sich eine ökologische Katastrophe an, und zwar in einem Ausmaß, das die Folgen der systematischen Brandstiftung vom vergangenen Jahr übertreffen wird. Unzählige Weizen- und Gerstenfelder wurden von den türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen bereits in verkohltes Gestrüpp verwandelt. Der Krieg gegen die Ökonomie von Nord- und Ostsyrien mit dem Ziel, die Region weiter zu destabilisieren, scheint aber erst angefangen zu haben. Seit Wochen erstickt die Region wieder in großflächigen Bränden, die durch gezieltes Artilleriefeuer ausgelöst werden.
Aktuell von den Flammen betroffen sind wieder Dörfer in der größtenteils christlich besiedelten Stadt Til Temir (Tall Tamer). Dort brennen Anbauflächen in den Ortschaften Dawudiyê, Cemîliyê und Ezîziyê, die nicht gelöscht werden können.
Til Temir
Auch im Westen der türkischen Besatzungszone Girê Spî (Tall Abyad) schlug am Sonntag wieder Artillerie ein. Anbaugebiete in den Dörfern Huriya und Kopirlik stehen in Flammen, Bewohner*innen werden durch gezielten Beschuss an der Brandbekämpfung gehindert.
In Cindirês, einem Kreis im besetzten Efrîn, setzten Angehörige der islamistischen Miliz „Faylaq al-Rahman” ein Waldgebiet in der Nähe des Dorfes Tetara in Brand. Die Flammen breiten sich immer weiter aus, Anwohner*innen, die den Brand löschen wollten, werden nicht durchgelassen.