Artillerieangriffe auf Wohngebiete in Ain Issa

Die türkische Armee und verbündete Dschihadisten greifen die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa mit schwerer Artillerie an. Im Industriegebiet nahe dem Dorf Seyda bereitet derweil eine nicht explodierte Granate große Sorgen bei Anwohnenden.

Seit inzwischen siebzig Tagen wird Ain Issa bereits von der türkischen Armee und deren islamistischer Söldnertruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) angegriffen. Auch jetzt gehen die Attacken auf die Kleinstadt an der strategisch gelegenen Schnellstraße M4 weiter. Wie die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur ANHA meldet, konzentrieren sich die Angriffe seit dem frühen Abend auf das Dorf Seyda, die Raststätte Nakhil, das Weizendepot in Mişerfa sowie die M4. Bisher liegen keine Informationen über die Schäden vor.

Nächtliche Angriffe auf Ain Issa

Blindgänger mitten im Industriegebiet

Derweil bereitet ein Blindgänger im Industriegebiet den Anwohnerinnen und Anwohnern große Sorgen. Die 30 Kilogramm schwere Granate liegt seit den Mittagsstunden mitten auf einer Straße, die zum nahegelegenen Dorf Seyda führt. Der Artilleriebeschuss war am Dienstag für mehrere Stunden ausgesetzt worden, nachdem die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) heftige Gegenangriffe durchführten.

Die Granate ist etwa 50 cm lang und wiegt um die 30 kg

Weizendepot unerreichbar

Das Weizendepot in Mişerfa ist unterdessen seit rund zwei Wochen nicht mehr zu erreichen. Durch tägliche Bombardierungen der Besatzungstruppen wurden Stromleitungen und Kornspeicher beschädigt. Die Silos liegen etwa zwei Kilometer nördlich von Ain Issa und etwa 500 Meter vom wichtigen Verkehrsweg M4 entfernt. In dem Depot sind 2.100 Tonnen Weizen für die sechs Bäckereien in Ain Issa gelagert. Die Dächer der Lager sind zumindest teilweise beschädigt, sodass zu befürchten ist, dass die Ernte durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage vernichtet wird.